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Dieses Thema hat 2 Antworten
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 DEL und unterklassige Ligen
Magro Offline

Hall-Of-Fame-Member


Beiträge: 5.251

08.03.2003 18:36
Scorps: Tolle Kulisse im Icehouse Antworten

Tolle Kulisse im Icehouse - Abschied von Schreiber

Hannover, 8. März Die Partie Hannover Scorpions gegen Ingolstadt stand gleich in mehrerer Hinsicht unter einem besonderen Stern. Nicht nur, dass die Begegnung aufgrund der Umbauarbeiten für den Klitschko-Boxkampf in der Preussag Arena an alter Wirkungsstätte stattfand, dem altehrwürdigen Mellendorfer Icehouse, in dem die Scorpions all ihre Erfolge feierten, von diversen Aufstiegen bis in die DEL über zwei Playoffteilnahmen und einen Einzug ins Halbfinale, bis hin zum Gewinn der Inline-Meisterschaft der DIHL und die Meisterschaften der Sledgehockeymannschaft - man traf mit dem ERC Ingolstadt auch auf einen Gegner, für den es noch um etwas ging, nämlich die Vermeidung der Playdowns. Die Ingolstädter haben für diese Aufgabe den ehemaligen Scorpions-Erfolgscoach Olle Öst bis zum Saisonende unter Vertrag genommen, der nach Beendigung der Saison seinen Dienst wieder bei den Scorpions antritt. Da der jetzige Interimscoach der Scorpions, Mats Weiderstäl höchstwahrscheinlich Östs rechte Hand bei den Scorpions werden wird, bot diese Partie, bei der es für die Scorpions eigentlich um nichts mehr ging, einiges an Brisanz. Doch weit wichtiger waren andere Faktoren. Würde das Icehouse ausverkauft sein? Würde die Atmosphäre aufgeladen sein? War es möglich, für dieses eine Spiel die alte Magie der "Festung Icehouse" wieder aufleben zu lassen?
Alle drei Fragen konnte man mit einem klaren "Ja!" beantworten. Der Einlass begann sehr frühzeitig, so dass sich auch schon eine Stunde vor Spielbeginn das Icehouse mindestens zur Hälfte gefüllt hatte. Man spürte schon zu dem frühen Zeitpunkt eine besondere Atmosphäre. Als die Spieler sich zum Warmlaufen aufs Eis begaben, wurden sie mit frenetischem Applaus begrüßt, was den einen oder anderen Spieler, der das Icehouse noch nie unter Wettbewerbsbedingungen miterlebt hat, wohl etwas verwirrte, da sie sowas aus der Arena nicht gewohnt waren. Die verteilten Wunderkerzen, die man hier selbstverständlich abbrennen durfte, was in der Preussag Arena unter nicht nachvollziehbaren Begründungen nicht erlaubt ist, taten ihr übriges, um klassische Eishockeyatmosphäre aufkommen zu lassen. Die Freude und Aufgeregtheit aller Beteiligten, wieder zuhause spielen zu dürfen, war überall zu spüren. Das fing bei den "Back to the Roots: 7. März 2003"-Fan-Schals, die auf 100 Stück limitiert waren, an, und ging bis zur Musik, die Stadionsprecher Eric Haselbacher vor Spielbeginn auflegte, Westernhagen's "Ich bin wieder hier...in meinem Revier...", einen passenderen Song hätte Eric schwerlich finden können und den Fans wurde dank der vielen schönen Erinnerungen an die glorreichen Zeiten im Icehouse und der unglaublichen Atmosphäre ganz warm ums Herz. Selbst Eric Haselbacher war von dem kollektiven "Rauschzustand" betroffen, als er sich bei der Spielervorstellung der eigenen Mannschaft verhaspelte, was ihm auch seit Jahren nicht passiert ist. Spätestens beim Einlauf der Mannschaft war der Hexenkessel Icehouse vollends reaktiviert, da das gesamte Stadion die Spielernamen rief, was man in der Arena auch nie erleben konnte. Das Spiel selbst war ohnehin nebensächlich und hatte auch nur wenige echte Highlights zu bieten. So bekamen die Scorpions einige unverdiente Strafzeiten, während die Ingolstädter für vergleichbare Fouls zumeist straffrei ausgingen. Eric war so nett, den mitgereisten Ingolstädtern nach jedem Tor den aktuellen Zwischenstand in Berlin durchzugeben, da diese eine Niederlage der Frankfurter benötigten, um sich vorzeitig den Klassenerhalt zu sichern. Denn, dass die Ingolstädter diese Partie im Icehouse gewinnen, daran glaubte niemand in Mellendorf. In der 16. Minute war es dann auch soweit. Nach zwei Jahren Pause fiel das erste DEL-Tor im Icehouse, natürlich für die Hausherren, bei denen Wilson mit einem Schlagschuß von der blauen Linie den Ingolstädter Torhüter überwand.
Sofern dies überhaupt noch möglich war, steigerte sich die Stimmung dadurch noch einmal, so dass man die Durchsagen kaum verstehen konnte. Die Fans skandierten "Karneval in Mellendorf" und tauchten das Stadion in ein Meer umherwirbelnder Fan-Schals. Bis zum nächsten spielerischen Highlight sollte allerdings noch viel Zeit vergehen. Es gab im zweiten Drittel zwar auch noch die eine oder andere Chance auf beiden Seiten und die Scorpions mußten insgesamt sieben Unterzahlsituationen schadlos überstehen, was ihnen mit den tollen Fans im Rücken auch gelang. Das 2:0 fiel dann aber erst in der 57. durch Dionne, womit der ohnehin kaum in Gefahr geratene Sieg der Scorpions gesichert wurde. Olle Öst versuchte zwar noch alles und nahm nach einer Auszeit den Torwart vom Eis, aber alles, was es ihm einbrachte, war das Empty-Net-Goal zum 3:0 durch Lööf, der damit den Schlußpunkt dieses denkwürdigen Spieles setzte. Die Fans sangen die ganze Zeit mit, so dass Eric einen günstigen Moment abwarten mußte, um zu verkünden, dass die Hütte ausverkauft ist. Direkt nach dem Spiel folgte dann auch eine Ehrung für Wally Schreiber, der bereits vor einigen Wochen ankündigte, nach der Saison Schluß zu machen. Einen besseren und würdigeren Rahmen hätte seine Verabschiedung nicht haben können, denn so gut wie niemand hatte das Stadion nach Spielende verlassen und so wurde Schreiber noch einmal unter frenetischem Jubel und donnerndem Applaus gefeiert. Klubchef Jochen Haselbacher mußte seine Dankesrede immer wieder unterbrechen, da ständig neue Applauswellen für Schreiber aufbrandeten. Dies erzeugte eine Gänsehautatmosphäre, wie sie in der Arena niemals möglich gewesen wäre, was man letztes Jahr leider bei der Kosturik-Verabschiedung miterleben durfte. Der Fanblock feierte ihn zwar, aber das normale Arena-Publikum war überwiegend schon gegangen und die verbliebenen spendeten allenfalls ein wenig höflichen Beifall. Die dortige Atmosphäre war kein Vergleich zu einem prall gefüllten Icehouse. Auch nach der Ehrung von Wally durch Haselbacher, Kapitän Soccio und Fanbeauftragte Conny Fink fiel es den Zuschauern schwer, das Icehouse zu verlassen, da es doch nach wie vor sehr ungewiß ist, ob und wann man wieder einmal in der "Scheune", wie die Fans das Stadion liebevoll nennen, zu einem Punktspiel zusammenkommt. Zumindest hat Haselbacher von der DEL schon die Genehmigung bekommen, eine Saison im Icehouse spielen zu dürfen, sollten die Verhandlungen mit der Arena scheitern und wenn man von den Fangesängen ausgeht ("Zuhause in der Wedemark!"), weiß man, dass kaum jemand der gestern Anwesenden eine Einigung mit der Arena bevorzugen würde. Aber laut Informationen der HAZ will die DEL sogar einen Vermittler schicken, der dafür sorgt, dass die Parteien sich wieder annähern. Und bis zum Beginn der neuen Saison ist auch noch genug Zeit, sich noch zu vielen Verhandlungsrunden an einen Tisch zu setzen, so dass eine Last-Minute-Einigung nicht unwahrscheinlich ist. Wenn man die Überlegungen der Preussag Arena, wie von Geschäftsführer Voigt dargelegt, dass man Arena und Scorpions in Eins zusammenführen will, so dass es nur noch eine Verantwortlichkeit und einen Ansprechpartner gibt, in die Richtung deutet, dass die Arena die DEL-Lizenz von Haselbacher will, sollte man sich seitens der Scorpions ernsthaft mit Alternativ-Möglichkeiten beschäftigen, denn Scorpions ohne die Familienführung der Haselbachers an der Spitze würde die Mehrheit der Fans nicht klaglos akzeptieren, da der Club unter Arena-Führung, egal wie sinnvoll die angestrebten Ziele sein mögen, alles verliert, was ihn groß und beliebt gemacht hat. Die Scorpions würden dann endgültig zu einem Retortenclub werden, zu dem dann tatsächlich nur noch die Zuschauer hingehen, die nicht mit dem Herzen am Eishockeysport und ihrem Verein hängen. Die Ideallösung wäre nach wie vor, wenn die Scorpions die Arena einfach für ihre Spieltage mieten könnten und dort alles in Eigenregie aufziehen. Dann ist alles in einer Hand, da die Arena dann nicht mehr ihr Geld in die Scorpions zu investieren bräuchte und somit weder Anlass zur Kritik noch sonstige Verantwortung hätte. Die Arena könnte sich bei dieser Variante weiterhin als DEL-Standort präsentieren und es würde keine negativen Schlagzeilen über Kompetenzgerangel und andere Streitigkeiten geben. Aber dieser Variante steht die Arena noch - obwohl sinnvoll - negativ gegenüber.
Wie auch immer es ausgehen wird, und so wünschenswert allein aus wirtschaftlichen und prestigeträchtigen Gesichtspunkten eine Einigung mit der Arena wäre, sollte man dennoch auch bei langfristiger Bindung mit der Arena gelegentlich ein Punktspiel im Icehouse austragen, da die Atmosphäre dort einmalig war und es bei weiteren "Back to the Roots"-Spielen auch wieder sein würde. Es wäre nicht nur eine nette Geste an die Fans, ohne die das alles gar nicht möglich wäre, sondern auch ein ehrliches Zeichen, dass man sich wirklich noch mit seinen Wurzeln verbunden fühlt.
Das gestrige Spiel war für jeden Eishockeyfan aus der Region Hannover, der sich nicht mit drittklassigem Oberliga-Eishockey abgeben will, die erste und einzige Gelegenheit in den letzten zwei Jahren, Eishockeyatmosphäre in ihrer besten Form zu erleben, wobei man bei aller Retro-Haltung auch erwähnen muß, dass die gestrige Stimmung in den fünf DEL-Jahren im Icehouse nicht in jedem Spiel der Standard war. Auch damals hat man gelegentlich vor Geisterkulissen von 1.500 Zuschauern gespielt. Die Glorifizierung und Idealisierung des Icehouses in den letzten beiden Jahren hat auch einen Großteil dazu beigetragen, dass die Stimmung so unbeschreiblich großartig war. Aber es ist ja oft so, dass man erst dann merkt, wie schön etwas war, wenn man es nicht mehr hat. Bleibt zu hoffen, dass man eine Einigung findet, die allen Beteiligten gerecht wird, das Icehouse zumindest für Ausnahmefälle miteinbezieht und man sich in der neuen Saison wieder ausschließlich aufs Sportliche konzentrieren kann. Man darf bei aller Kritik an der verkorksten Saison auch nicht vergessen, dass die Scorpions dann schon in ihrem achten DEL-Jahr sind, was für einen familiengeführten Klub mit begrenztem Etat eine bemerkenswerte Leistung ist. In den vergangenen sieben Jahren sind namhafte Clubs wie Kaufbeuren, Landshut, Rosenheim und zuletzt die Capitals und Schwenningen pleite gegangen, während die Scorpions Jahr für Jahr einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren können.
Der nächste Scorpions-Stammtisch findet am Montag, dem 17.3. in der Raststätte Allertal(West) statt. Beginn ist 19 Uhr und neben den Fans werden auch wieder Jochen und/oder Eric Haselbacher und Marco Stichnoth anwesend sein, um die Fans in gemütlicher Runde mit den neuesten Informationen zu versorgen.

Quelle: http://www.hockeyweb.de/bl1/index.htm




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Leuchtturm Offline

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Beiträge: 3.632

11.03.2003 09:33
#2 RE:Scorps: Tolle Kulisse im Icehouse Antworten

Der Bericht von Magro ist jetzt etwas lang, um es rasch zu lesen. Ich war dabei und es war ein echt geniales Spiel! Super Stimmung von der ersten bis zur letzten Minute. Ich habe schon einige Spiele im IceHouse gesehen, aber keins war so gut wie das. Die gut 200 mitgereisten Ingos waren im Rund nur Statisten.

Der Abschied von Schreiber war auch ok, vor allem weil ihm nicht nur seine Zeit bei den Scorps vorgehalten wurde, sondern auch die Zeit bei den anderen Clubs in deutschland, wie Schwenningen und Landshut. Gut gemacht!

Nervig war mein Platz zwischen den roten, die isch ja immer so gern setzen. Ist ein komisches Gefühl, wenn knapp 1000 Mann um einen rum auf der Stehtribüne sitzen bei "Wir sitzen..." und "Setzt Euch, wenn ihr Scorpions seid..." Sieht von oben aber gut aus...



SVEN VALENTI - Schlittschuhgott!!! (Aber erst hinter Alex Wedl!)

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Pferdeturm=100% Hannover, Icehouse=100% Wedemark, Arena=100% Mutanten!

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my tribute to James Marshall Hendrix *27.11.42 †18.09.70

Leuchtturm Offline

Hall-Of-Fame-Member


Beiträge: 3.632

11.03.2003 13:27
#3 RE:Scorps: Tolle Kulisse im Icehouse Antworten

Ich habe noch nen Bildchen von dem Spiel gefunden.

Wer mich drauf findet, dem gebe ich einen aus.

Spässssle, bin aber trotzdem drauf.



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