Jakes Kolumne » Lektüre für die linke Gesäßtasche

So, nun halt ich es in der Hand, das gute Stück, die Lektüre für den Fan und den Zuschauer, vor dem Spiel und nach dem Spiel. Die Rede ist vom "Bodycheck". Mehrfach wurde bereits über die Stadionzeitung der Huskies diskutiert. Ich nehme dies mal zum Anlass, mich mehr oder weniger kritisch mit der letzten Ausgabe auseinanderzusetzen.

Was einem natürlich sofort positiv auffällt ist das Gewicht und der Umfang des Heftes. Es scheint für Zuschauer gemacht zu sein, die a) sehr knapp vor Spielbeginn kommen und nicht mehr so viel Zeit für eine ausgiebige Lektüre haben und b) für Leute, die nicht mehr so schwer tragen können. Vom Gewicht her erhält der Bodycheck ein prima Pluspunkt, dadurch ist er nicht sehr störend. Allerdings muss man ihm diesen gleich wieder abziehen, da das Format (DIN A4) nicht sehr gut in die Tasche passt. Hier wäre doch ein kleineres "Pocket"format für die hintere Gesäßtasche angebracht. Nach dem Kauf könnte das Heft direkt dorthin verschwinden und erst wenn die Hose in die Wäsche kommt, würde einem auffallen, dass man ihn noch hat.

Nun zum Aussehen und zum Inhalt. Also ich muss sagen, die Titelseite verspricht einiges und ist für einen E-Blocksitzer ein muss. Neben den Fans aus dem E-Block steht eigentlich schon das Wesentliche auf der Titelseite. Die Huskies spielen gegen Ingolstadt. Mit dieser Information ausgestattet geht’s zur Lektüre. Das erste Wort hat der Trainer und das ist auch gut so.

Wie auf der selben Seite vom Sponsor VW angekündigt, geht es jetzt Schlag auf Schlag. Es folgt eine wahre Informations-, Zahlen-, Bilder- und Reizüberflutung (Bei Computerspielen wird bei solchen Überflutungen häufig der Warnhinweis ausgesprochen, dass es bei übermäßiger Nutzung zu epileptischen Anfällen kommen kann. Diesen Warnhinweis kann man sich hier getrost sparen).

Auf Seite 2 oder war es Seite 4, ich kann das nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, da auf eine Seitennummerierung verzichtet wurde (scheint momentan im Trend zu liegen, die HNA – übrigens Sponsor der Huskies – verzichtet auch seit geraumer Zeit auf selbige), auf jeden Fall folgt der Statistikteil des Heftes.

Die Huskies sind in der ausgewiesenen Tabelle Achter mit acht Punkten. Irgendetwas stimmt da allerdings nicht. Schließlich haben die Huskies in den ausgewiesenen Heimspielen 23 Mal 0:0 gespielt. Das würde in der Addition 31 Punkte bedeuten und somit Platz eins. Nur warum sind manche der 0:0 im Fettdruck dargestellt?

Desweiteren erhalten wir die aktuelle Skorerliste der Huskies und die Aufstellung des Gegners. Ich will ja nicht rummeckern, aber weitere Statistiken sind Fehlanzeige und das in einer Sportart, die sehr viel an Statistiken bietet.

Auf der Folgeseite finden wir in der Werbung (genau genommen besteht die gesamte Seite aus Werbung) eines der bekannten und bestimmt äußerst beliebten Wortspiele von FFH: Huskies FFHahrt Schlitten mit dem Gegner! Sehr Originell und lädt zum Schmunzeln ein. Oder doch nicht?

Wie dem auch sei, jetzt kommts wirklich Dicke. Es folgt ein ganzseitiger Bericht über Ted Drury. Also ich weiß nicht, ob man den geneigten Leser damit nicht ein bisschen überfordert. Hätten es da nicht auch 2 Absätze getan und ein guter Slogan eines Sponsors um den Inhalt kurz und knackig rüber zu bringen? So passt der Artikel so gar nicht in das Gesamtbild des Heftchens, aber man sieht doch immerhin, was möglich wäre.

Sehr gut gelungen ist - finde ich - das Poster in der Heftmitte. Leider kann ich es nicht verwenden, da ich den Bodycheck dreimal knicken musste, bevor er in meine hintere, linke Gesäßtasche passte.

Was nun noch kommt sind fünfeinhalb (in Zahlen: 5,5) Seiten Werbung. Eigentlich ist es noch eine Seite mehr, denn die Fotos aller Spieler scheinen nur zur Präsentation der Sponsoren im Heft zu sein. Hätte man das nicht mit der Skorerliste oder weiter Statistiken verbinden können? Also statt dem Sponsor umfangreiches und interessantes Statistikmaterial unter jedem Spieler?!

Fazit:

Also das Papier FFHühlt sich gut an! Wir bekommen ganze zwei Artikel, einen vom Trainer und einen über Ted Drury. Gott sei dank ist noch Jemandem eingefallen, dass es auch die Jugendabteilung gibt. Also noch eine halbe Seite. Der Rest, na ja, was soll man sagen? Sehr dürftig. Mein Vorschlag wäre, sollte die Werbung noch etwas mehr Platz benötigen, könnte man die Schriftgröße der Beiträge nochmals verkleinern, so auf 6 oder gar 4 Punkt. So könnten die redaktionellen Teile auf eine Seite reduziert werden. Als Sponsor für das Heftchen würde sich Fielmann anbieten, die mit jedem Heft ein Brennglas verteilen.

Das Heft bitte im gut verstaubaren Pocketformat veröffentlichen, auch wenn das mit der Schriftgröße schwierig wird, aber es gibt ja Fielmann.

Oder es bei der Heftgröße lassen und einfach als Werbebeilage donnerstags und sonntags mit dem Extra Tipp verteilen lassen. Dies würde die Reichweite erhöhen und man könnte von den Werbenden noch etwas mehr Geld verlangen, um die 50 Cent wieder rein zu bekommen.

Und bitte kommt mir jetzt nicht damit, ich solls erstmal besser machen. Will ich gar nicht! Ich kaufe es einfach nicht und empfehle das eigentlich auch jedem, der an Informationen zum Thema Huskies oder Eishockey interessiert ist.

Ciao

Jake

***** Besiegt ist man erst, wenn man sich aufgibt! ***

*** Boos, Du bist die Frau vom Hicks ***