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captain ahab Offline

Captain Brush


Beiträge: 2.134

24.03.2005 14:17
Damals und Heute Antworten

DAMALS UND HEUTE
Eine Hockeyweb-Serie von Horst Eckert

Wir waren stolz auf unsere Wunden

Heute sehen die meisten Eishockeyspieler aus wie Filmstars. Im Gesicht kaum gezeichnet von den harten Kämpfen auf dem Eis. Auch die Goalies, einst die Rekordmänner, wenn man die Stiche zählte, die zur Heilung von Wunden die Nahtstellen anzeigten. Es gab – vor allem in Übersee - Keeper, die rund 200 Stiche im Gesicht vorweisen konnten – ähnlich der „Schmisse“ am Kopf von Akademikern!

Davon ist heute nichts mehr zu sehen. Helme mit Gesichtsschutz und Gittermasken schon bei Nachwuchsspieler tragen dazu bei. Die Goalies haben Vollschutz-Masken der neuesten Entwicklung. Man kann den Torhüter ohne Maske nicht mehr von den anderen Cracks unterscheiden. Lauter „schöne Jungs“. Noch vor 50 Jahren war das weltweit ganz anders. In einer Straßenbahn voller Menschen konnte man die Eishockeyspieler herausfinden. Narben und schlecht vernähte Wunden kennzeichneten die Cracks. Egal ob Amateur oder Profi. „Wir waren noch stolz auf unsere Wunden“, erzählte der einstige Erstligastürmer Manfred Glogger vom damaligen HC Augsburg. Der „Manne“, wie ihn seine Kollegen nannten war nicht etwa ein bulliger Draufgänger. Nein er war der Akademiker im Team und glänzte eher durch seine technischen Fähigkeiten als durch robusten Einsatz. Er hatte beruflich ein Auge verloren und spielte am Vorabend seiner Hochzeit 1947 noch im Trikot des HCA in München. In diesem Match bekam er einen heftigen Schlag auf das gesunde Auge, das dann regelrecht in einer Geschwulst unterging. Am anderen Morgen mussten ihn seine Teamkollegen zu den Hochzeits-Feierlichkeiten führen, denn das Auge war „total zu“. Zum Altar führt ihn die Braut an der Hand.

Nachträglich scherzte er: “Ich habe dann ja gesagt, obwohl ich meine Braut nicht sehen konnte – aber ich kannte sie ja an der Stimme.“ Man war damals stolz auf seine Wunden. So war es auch einmal bei Füssens Blueliner-Legende Leonhard Waitl. Ein knallharter Junge, der keinen Schmerz kannte. Bei einem Spiel in Bad Nauheim stoppte er quer durch das Tor fliegend einen Schlagschuss von Rainer Philipp unfreiwillig mit dem Mund. Fünf Zähne waren dahin und beide Lippen mussten genäht werden. Auf der Heimreise im Bahnabteil besuchte ihn dann sein Verteidigerkollege Paul Ambros, wie immer einen Scherz auf den Lippen. Der Scherz kam an, Leonhard Waitl musste lachen und die genähten Lippen platzten auf. Der Allgäuer sah fürchterlich aus. Täglich war er beim Doktor. Nach fünf Tagen kam das nächste Heimspiel. Keiner rechnete mit dem „Hartl“, der ja verletzt war. Doch er kam in die Kabine und zog sich um. Sprechen konnte er noch nicht, denn alles war noch geschwollen. „So kannst du aber nicht spielen“, meinte der Trainer. Stumm zeigte der Hartl auf einen selbstgebastelten Mundschutz aus Plastikteilen, den er sich über den Mund spannte. Und er spielte. Wie immer zuverlässig und hart. Heute würde ein Spieler mindestens drei Wochen Pause einlegen! Aber wie gesagt, damals war man noch stolz auf seine Wunden.

Quelle: hockeyweb.de

In diesem Sinne captain ahab

* * * Mitglied des gMAgC * * *
(Gelbes Männchen Auswärtsfahrten Gedächtnis Circle)

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