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 NHL und andere ausländische Ligen
24Tully Offline

Foren-Waldorf

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14.01.2003 16:28
Keine Prügel, nur ein paar kräftige Bodychecks Antworten

Keine Prügel, nur ein paar kräftige Bodychecks

Hayley Wickenheiser spielt für ein Eishockey-Männerteam und provoziert die Frage, ob sie mehr als ihren Träumen nacheilt

Von Gerd Braune (Ottawa)

Kanadas Star-Eishockeyspielerin Hayley Wickenheiser hat den ersten Versuch, sich in einer Männer-Profiliga zu etablieren, hinter sich. Als erste Hockeyfrau kam sie in einem Männerteam beim 7:3-Sieg ihrer Mannschaft Kirkkonummi Salamat in der zweiten finnischen Liga gegen Imatra Ketterä auf einen Skorerpunkt, indem sie eine Vorlage zu einem Treffer gab.

Ein Medienecho, eines Wayne Gretzky würdig, begleitete Wickenheisers Auftritt. Auch wenn es nur die zweite finnische Liga war. Zudem war bekannt, dass schon mehrere Frauen in Männerteams spielten. Aber das waren Torfrauen wie die Kanadierin Manon Rheaume, die 1992 in einem Vorbereitungsspiel auf die NHL-Saison für die Tampa Bay Lightnings im Tor stand. Wickenheiser, hieß es, sei die erste weibliche Feldspielerin in einem Männer-Profiteam.

Die Spielverderber kamen aus Deutschland. Danilo Valenti sagte, seine Tochter Maren habe 1998/99 für Freiburg 24 Spiele in der zweiten Liga absolviert. In Wahrheit war es bei wenigen Kurzeinsätzen geblieben. Nach all der Propaganda kam diese Information ohnehin zu spät, um das Interesse an einem Spiel, das sonst allenfalls ein Lokalreporter beobachtet hätte, zu schmälern. In der erstmals ausverkauften Varuboden-Arena verfolgten 1200 Zuschauer, unter ihnen 84 Reporter, die Begegnung.

"Ich hatte zwei Träume für meine Hockeykarriere", sagte die 24-Jährige aus Shaunavon in Kanadas Prärieprovinz Saskatchewan, "der erste Traum war olympisches Gold, der zweite, in einer Männer-Profiliga zu spielen." Teil eins war nach den Olympischen Spielen von Salt Lake City abgehakt, als Wickenheiser Kanada zu Gold führte. Zuvor hatte sie viermal Gold bei Weltmeisterschaften gewonnen und 1998 in Nagano Olympia-Silber.

1987 musste ein kanadisches Elternpaar noch den Obersten Gerichtshof bemühen, um für seine 15-jährige Tochter Justine Blainey das Recht durchzusetzen, in einem Jungenteam zu spielen, weil es in der Nähe ihres Wohnorts kein Mädchenteam gab. Heute sieht Justine Blainey die Karriere Wickenheisers mit Genugtuung: "Dies ist ein kleiner Schritt für das Frauenhockey. Ich sehe keinen Grund, warum Frauen nicht eines Tages auch in der NHL spielen können." Hayley Wickenheiser hat eine rege Debatte darüber ausgelöst, ob in einer Sportart, in der körperliche Härte ein wesentlicher Teil der Spielkultur ist und Verletzungsgefahr durch Bodychecks droht, Frauen in Teams mit Männern spielen sollen. Angela James, über Jahre Kanadas beste Spielerin, stellt die Frage, ob Hayleys Auftritt in Finnland mehr sei als die Verwirklichung eines persönlichen Ziels: "Wird es Frauenhockey besser machen? Ich weiß es nicht."
Italiens Verband hatte im Herbst einen Einsatz Wickenheisers in einem italienischen Verein verhindert. Der Schweizer Rene Fasel, Präsident des Eishockey-Weltverbandes, machte deutlich, dass im Eishockey wie in anderen Mannschaftssportarten Männer und Frauen nicht zusammen spielen sollten. "Es gibt Männerligen und Frauenligen, und so sollte es bleiben", wird Fasel in kanadischen Medien zitiert.

Die Spielerin selbst lässt diese Debatte gegenwärtig vermutlich kalt. Sie kassierte ein paar kräftige Bodychecks, konnte nach dem Spiel aber erleichtert feststellen: "Ich habe keine Prügel bezogen." Sie hat auf jeden Fall als erste Frau in einer Profi- oder Halbprofiliga der Männer einen Punkt erzielt. In der 14. Minute gewann sie ein Bully, was ihr Kapitän Matti Tevanen zum 1:1 nutzte. Weniger glücklich sah sie im dritten Drittel aus, als ihr Team schon 7:2 führte. Bei einem Check durch einen Gegner in Tornähe prallte der Puck von ihrem Schläger ins eigene Netz ab. Dennoch zog sie eine positive Bilanz. "Ich würde nicht sagen, dass ich ein großartiges Spiel gezeigt habe. Aber ich glaube, es ging so gut, wie ich es erwarten konnte." Ihr Vertrag gilt zunächst für drei Spiele. Danach wird der Verein entscheiden, ob er die Zusammenarbeit fortsetzt.
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***Von wohl siebzig Religionen hör ich, Das es sie auf Erden gibt; Doch wahre Religion ist die nur, Daß der Mensch den Menschen liebt. Omar Khayyam 1048-1124 n.Chr. Neshapur;Iranischer Philosoph, Mathematiker und Dichter***
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