Ab 2006 sollen die DEG Metro Stars in Rath auf Punktejagd gehen - Investition von 70 Millionen Euro
Neue Eishalle als Teil der „MetroPolis“?
Von LUDOLF SCHULTE

Die DEG Metro Stars sollen bis 2006 eine neue Halle bekommen - an der Theodorstraße in Rath. Bereits Anfang Juni will der Sportausschuss des Stadtrates einen Grundsatzbeschluss fassen; der Stadtrat soll noch vor der Sommerpause entscheiden.

Auf einer Mitgliederversammlung des Stadtsportbundes wurde Oberbürgermeister Joachim Erwin gestern Abend sehr konkret: „Die Halle wird 11 500 Zuschauer fassen.“ Sicherem Vernehmen nach wird sie nicht nur Eisiges bieten - auch Karnevalisten könnten dort einiges veranstalten.

Mehr als ein paar Rahmendaten macht Erwin derzeit aber nicht öffentlich. Und doch ist durchgesickert: Die Stadt wird nicht selbst als Investor auftreten, sondern das der GED -Gesellschaft (Gesellschafter sind Stadtsparkasse und die Stadttochter Industrieterrains) gehörende Grundstück bereitstellen und möglicherweise einen Zuschuss leisten. Die Gesamtinvestition wird auf 70 Millionen Euro veranschlagt.

Ein DEG-Sprecher zeigte sich gestern ungewöhnlich reserviert und erklärte lediglich, der Verein freue sich sehr. Erklärung für die Zurückhaltung: Der Verein sitzt mit bei den Verhandlungen am Tisch, ist aber nicht federführend. Die neue Halle soll Spielstätte sein, das Stadion an der Brehmstraße Trainingsplatz.

Einer der Investoren kommt aus der Schweiz. Er machte Ende 2003 mit einer Broschüre von sich reden, in der „MetroPolis“, eine Stadt in der Stadt, vorgestellt wurde. In diesem Konzept ist die Eishalle lediglich der Teil eines Ganzen. Die Schweizer wollen 700 000 Quadratmeter ehemaliges Industrie-Reserveland nutzen und ein 200 Zimmer-Hotel (28 Stockwerke) sowie ein weiteres Gebäude für Büros, Großmärkte, und Showrooms bauen. Eine Kollektion edler Automarken soll dort ebenfalls zu sehen sein.

Über einer Tiefgarage mit 2340 Plätzen ist ein Marktplatz mit Shops, Restaurants, Cafés geplant. Durchgesickert ist, dass die Stadt auf eine Reduzierung dieser Baumassen auf ein für Rath akzeptables Maß drängt.

Dass schon reichlich „Druck auf der Flasche“ ist, hat die neue Chefin im Verkehrsamt, Andrea Blome, gerade verraten. Gefragt nach den vordringlichsten Verkehrsprojekten, nannte sie den Anschluss der Theodorstraße an das Autobahnnetz und den Bau einer Straßenbahn in dieses Quartier „vordringlich“.

Quelle: Rheinische Post