Mit nur einem Heimspiel müssen sich die Fans der Hannover Scorpions in der Vorbereitungphase auf die kommende Saison zufrieden geben: Am 5. September (14.30 Uhr) werden in der Preussag-Arena die Hamburg Freezers erwartet.Es herrscht Aufbruchstimmung bei den Hannover Scorpions. Und das mitten im Sommer. Bereits drei Monate vor Saisonbeginn in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hat der Klub seinen Kader beisammen. Und dieser wurde durch den letzten Neuzugang noch einmal kräftig aufgewertet. Mit dem 26-jährigen Slowaken Marian Cisar von den Nürnberg Ice Tigers verpflichteten die Scorpions einen der überragenden Stürmer der vergangenen Saison. Zudem verlängerte Verteidiger Andrej Teljukin seinen Vertrag.
Während Cisar, der in der abgelaufenen Spielzeit mit 23 Treffern in 43 Spielen zu den besten DEL-Torjägern gehörte, wie die anderen acht Ausländer erst Anfang August in Hannover eintreffen wird, schauten mit Christian Künast, Patrick Köppchen und Jonas Lanier drei deutsche Zugänge bereits gestern zu einem Fitnesstest vorbei. Und vor allem der ehemalige Nationaltorhüter Künast machte dabei deutlich, dass die Scorpions unter dem neuen Sportdirektor Marco Stichnoth einen komplett anderen Weg einschlagen als bisher. "Es ist für mich das erste Mal seit vielen Jahren, dass ich in einer Mannschaft spiele, in der mehr deutsche als ausländische Spieler stehen", sagte der 33-Jährige.
Künast, einer von fünf Spielern, die aus Hamburg zu den Scorpions wechseln, soll in der neuen Mannschaft eine Führungsrolle übernehmen. Und er machte beim Antrittsbesuch auch gleich deutlich, was er von seinen Mitspielern erwartet. "Um Erfolg zu haben, muss es vor allem charakterlich passen", meinte der Bayer, der mit den München Barons einmal Meister und zweimal Vizemeister geworden ist. "Da muss jeder persönliche Interessen in den Hintergrund stellen."
Dass Hannover durch die neue Personalpolitik aber vor allem eine interessante Adresse für deutsche Talente ist, bestätigte mit Lanier ein anderer Neuzugang. "In den vergangenen Jahren war Hannover ja kein so gutes Pflaster für Deutsche", sagte der 22-Jährige. "Aber mit der Arena im Rücken bietet sich jetzt eine gute Perspektive." Den ehemaligen Krefelder lockt die Aussicht, in der schmucken Halle viel Eiszeit zu bekommen. Ins Mellendorfer Icehouse, daraus macht er keinen Hehl, wäre er wohl kaum gewechselt. "Wir waren ja froh, dass wir nicht mehr in dieses Loch fahren mussten", verriet er. "Und plötzlich mussten wir da im vergangenen Jahr doch wieder hin.§

Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung