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 DEL und unterklassige Ligen
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Beiträge: 2.285

25.10.2004 15:24
Bandencheck - Die Hockeyweb-Kolumne von Alexander Brandt Antworten

Eishockey-Deutschland, 25. Oktober
Unglaublich: Die Eisbären haben ihr Heimspiel gegen Iserlohn gewonnen, obwohl sie Freitag aus dem Tausende von Meilen von Berlin entfernten Wolfsburg anreisen mussten. Vermutlich haben sie dort übernachtet, denn aus der Vorwoche haben wir gelernt, dass die Eisbären nach Auswärtsfahrten mehrere Tage Reha benötigen, um wieder fit zu werden. Trainer Pierre Pagé hatte sich nämlich auf der Pressekonferenz nach einem Sonntagsheimspiel beklagt, seine Spieler seien müde gewesen, da man Freitag in Hamburg gespielt hatte (fast 300 KM von Berlin entfernt) und direkt danach im Bus heimfuhr. Da will man den Spielern was gutes tun, damit sie in ihren eigenen Betten schlafen können, und dann sowas. Zwei Jahre lang waren die Eisbären das deutlich beste Team der DEL und verloren in den Play-offs beide Male gegen Mannschaften, die weniger Talent, aber mehr Herz hatten. Man sollte eigentlich meinen, die Bärchen hätten daraus gelernt. Doch kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, der EHC habe auch in diesem Jahr wieder eine Truppe von hochbegabten Originalkarton-Aufbewahrern, die von ihrem Trainer mit Alibis versorgt wird. Die Kollegen von Berlin Thunder haben im Frühjahr vorgemacht, wie man einen Titel in die Hauptstadt holt. Deren Coach sagte nach dem gewonnen World Bowl Finale auf die Frage nach dem Geheimnis des Erfolgs: "Ich habe den Jungs von Anfang an klargemacht – es gibt keine Alibis!" Aber die Saison ist noch lang und die Eisbären haben noch viel Zeit um zum ersten Mal seit 1976 wieder den Titel des Deutschen Meisters nach Berlin zu holen. Den des Pokalsiegers haben sie allerdings jetzt schon verspielt.
Jaja, der Pokal... im Sommer habe ich mit großem Interesse die Fußball- EM verfolgt. Da gab es richtig tolle Spiele, Bundesliga-Fußball ist ja leider nur in der Konferenz erträglich, ein einziges Spiel komplett anzuschauen wäre etwa so unterhaltsam (und genauso lang dauernd) wie den Nachspann von "Herr der Ringe" zu verfolgen. Im Rahmen der sehr umfangreichen EM- Berichterstattung ("Beckham hustet, wir schalten sofort live ins englische Lager") wurde so ganz nebenbei erwähnt, dass viele Nationen an der ersten Europameisterschaft einst gar nicht teilnahmen, da sie diese nur als zusätzliche Belastung betrachteten. Das erinnerte mich doch sehr an unseren Eishockey-Pokal. Heute würden sämtliche großen europäischen Fußball-Nationen ihre Genitalien hergeben, wenn sie den ersten Europameistertitel auf dem Briefkopf hätten. Vielleicht sollten die DEL-Klubs mal darüber nachdenken (nicht über Genitalien, nein), wenn sie mal wieder mit lustlosen Mienen zum Pokal antreten. Als Köln das Ding im Frühjahr gewann, wurde das zwar nicht wie die Meisterschaft gefeiert, aber es gab Ehrenrunden, Sektduschen, Gesänge in der Kabine, etc. Wer möchte sowas nicht erleben? Müssten nicht besonders Teams wie Kassel, Augsburg, Iserlohn im Pokal Vollgas geben, weil sie dadurch die Chance haben, endlich auch mal einen Titel zu holen? Bevor jetzt die Wellen der Empörung bei den genannten Klubs hochschlagen: Ich würde jedem die Meisterschaft gönnen und in den Play-offs ist alles möglich, aber der Glaube fehlt mir doch ein wenig (jaja, 2010, ich werde es schon sehn). Also Leute, hängt Euch doch im Pokal mal richtig rein, oder wie man im Lande der erwähnten Eisbären sagt: "Ran an´ Sarch und mitjeweent!"
Zum Abschluss wollte ich eigentlich noch mal über Düsseldorf lästern (wo man sich derzeit über den Goring-Effekt freut: Zeige den DEL-Kanadiern deine Stanley-Cup-Ringe und schon laufen sie wieder), denn in der NRW-Landeshauptstadt fand bei sommerlichen Temperaturen ein Ski-Langlauf Weltcup statt. Ist das nicht total bescheuert? Bei fast 20 Grad fahren die künstlichen Schnee an und alle rennen wie die Bekloppten zu einer Veranstaltung, die nach Skandinavien oder in die Alpen gehört, aber doch nicht nach Düsseldorf! Zum Glück fiel mir noch rechtzeitig ein, dass wir Eishockeyfans uns bei denselben Temperaturen in Hallen aufhalten und uns darüber freuen, dass sich auf Kunsteis Sportler tummeln, von denen kaum einer aus der Heimatstadt des gastgebenden Vereins stammt.
Ups....

Gruß vom Rheinischen Rennrodler Alexander Brandt


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