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 DEL und unterklassige Ligen
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Beiträge: 2.285

21.03.2005 13:55
Bandencheck: Die Hockeyweb-Kolumne von Alexander Brandt Antworten

Eishockey-Deutschland, 21. März


Die Bärte sprießen aus den Gesichtern, ähnlich wie die Knospen aus den Bäumen, es ist Frühling und Play-off-Zeit! Fans halten sich an Rituale und bestehen beispielsweise darauf, nur in eine bestimmte Kloschüssel zu pinkeln (das mache ich zuhause auch immer so) oder an Spieltagen keine Rolltreppen zu benutzen (auch das mache ich zuhause nicht anders). Spielerrituale sind noch verrückter, ich erinnere mich an Goalie-Legende Patrick Roy, der auf dem Weg zum Tor nie über die Linien fuhr und die Namen seiner Kinder auf den Schläger schrieb. Vielleicht hatte er auch nur ein schlechtes Gedächtnis. Aber was ich am Donnerstag im Fernsehen sah, überraschte mich doch sehr. Da übergab sich NHL-Torhüter Giguere von den Hamburg Freezers im zweiten Drittel während des Spiels direkt in seinem Torraum! Und ich fragte mich: Ist das drüben so üblich? Soll das Glück bringen? Hat er die bösen Geister des Gegners aufgesaugt und reihert sie nun heraus, ähnlich wie dieser große Schwarze in „The Green Mile“? Schönen Dank übrigens an die leckeren Bilder von Premiere, ich habe noch nie zuvor einen Menschen in Zeitlupe kotzen sehen, mjam! Schön auch die Aufnahmen von Rich Chernomaz, der in seinem Sakko offensichtlich keine Taschentücher hat und seine Nase befreit, indem er den Rotz einfach in die Gegend spritzt. Nach einer Play-off-Serie stellen sich die Trainer zum Shake-Hands mit dem Gegner. Sollte einer der Hamburger den Handschlag mit Chernomaz verweigern, würde er vermutlich aus hygienischen Gründen handeln. Ob Cherno das zuhause auch so macht? Man stelle sich die Möbel vor, uuuaaahhh.....
Vielleicht wollte Giguere aber auch nur weitere Hindernisse aufbauen, die den Puck vor seinem Tor bremsen können, als er die Brocken hinwarf. Ob sich die Linesmen beim Bully gewundert haben, dass an dem Puck in ihrer Hand eine Nudel dranhängt? Der Giguere soll übrigens ein sehr netter Kerl sein, also kein Kotzbrocken! So, genug jetzt...

Die Serien im Viertelfinale sind wie erwartet knalleng, nur die Eisbären führen glatt mit zwei Siegen, doch im ersten Spiel gewannen sie erst kurz vor Schluss und im zweiten stand es lange unentschieden, auch hier geht es folglich eng zu. Alle anderen Serien sind knallhart, und schon liegen die Nerven blank wie bei Hans Zach nach der Niederlage der Haie in Ingolstadt. Man konnte über Schiedsrichterentscheidungen diskutieren, das kann man in jedem Spiel, aber wenn man kein Tor schießt, obwohl man sieben Mal in Überzahl ran darf, liegen die Ursachen für die Niederlage eigentlich auf der Hand. Trotzdem war Zach auf 180, weil der Schiedsrichter seine Linie verloren habe. Als Premiere-Moderator Thomas Wagner ihn aufforderte, diese Behauptung zu belegen, eierte Zach rum. Er werde nicht so blöd sein, die Wahrheit zu sagen.
Als wahrheitsliebender Mensch habe ich dazu eine ganz klare Ansicht: Entweder die Fakten auf den Tisch legen und Ross und Reiter nennen, oder Klappe halten. Sonst hat man schnell den Ruf des "schlechten Verlierers" und das haben die Kölner doch gar nicht nötig, schließlich steht es in der Serie unentschieden und es geht im "Best of Five" von vorne los. Vielleicht wollte Zach aber auch nur die Stimmung für das zweite Kölner Heimspiel anheizen, sein Kommentar, dass Schiedsrichter in Ingolstadt im Gegensatz zur Kölnarena vom Publikum beeinflusst würden, war schließlich eine kräftige Ohrfeige für die Haie-Fans.

Aber die ersten Spiele brachten auch schöne Szenen, so konnte die Oma von Olaf Kölzig zum ersten Mal sehen, womit ihr Enkel Multi-Millionär wurde. Eishockey führt Familien zusammen, ist das nicht eine schöne Botschaft zu Ostern? Ich selbst könnte mir schwerlich vorstellen wie es wäre, wenn meine Oma an meinem Arbeitsplatz zugegen wäre (abgesehen von der Tatsache, dass meine Großeltern schon lange nicht mehr leben). Man stelle sich vor, wie die Oma häkelnd am Schreibtisch sitzt und sagt: "Das hast du aber schön geschrieben, mein Junge!" Das ist eben der Unterschied zwischen uns Normalos und Profi-Sportlern. Kanadas Goalie-Legende Jacques Plante hat einmal gesagt: "Stell´ dir vor, du sitzt an deinem Arbeitsplatz und jedes Mal, wenn du etwas falsch machst, geht hinter dir eine rote Lampe an und Tausende von Menschen pfeifen dich aus." Dem Journalisten geht es nicht ganz so schlimm: Für Fehler wird er nicht ausgepfiffen, sondern ausgelacht – aber er hört die Lacher nicht, ätsch!
Gruß vom Osterhasen Alexander Brandt

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