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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 DEL und unterklassige Ligen
Sprite Offline

Hall-Of-Fame-Member


Beiträge: 2.285

18.04.2005 12:43
Bandencheck: Die Hockeyweb-Kolumne von Alexander Brandt Antworten

Eishockey-Deutschland, 18. April

Skandal! Unmöglich! Entwürdigend! Wieder einmal spalten die Eisbären die Nation. Diesmal nicht durch einen fairen Check, der eigentlich ein übles Foul war (oder umgekehrt?), sondern durch die Entweihung unserer schönen Deutschen Nationalhymne. Was ist geschehen? Vor den Finalspielen wird ob der Feierlichkeit des Ereignisses schon seit Jahren das Deutschlandlied intoniert. Meistens a capella, durch einzelne oder mehrere Sänger/innen. Nicht so in Berlin-Hohenschönhausen, dort spielte am Freitag der Gitarrist der früheren DDR-Kultband „Karat“ (von denen hat der Maffay damals das Lied mit den sieben Brücken geklaut) eine Instrumental-Version, also nix mit Einigkeit, Recht oder Freiheit. Ich persönlich habe mich in dem Moment mehr darüber amüsiert, dass der Zonen-Hendrix sein eigenes Playback nicht nachspielen konnte, aber viele andere Zuschauer an den Fernsehern fanden es schlicht unmöglich. „Die Hymne wurde verschandelt“, „niveaulos und billig“, „wildes Geschraddel auf einer billigen Klampfe“, um nur einige Kommentare aus dem Internet zu zitieren. „Billige Klampfe“, das Argument zieht. Wenn schon, dann bitte auf einer 59er Les Paul (Anmerkung für Banausen: das ist eine legendäre Gitarre), schon wäre der feierliche Rahmen bei gleicher Musik gewährleistet, oder wie darf man das verstehen? Auch die Presse nahm das Hymnen-Thema auf, ebenso den Vergleich mit Jimi Hendrix. Man sollte aber als halbwegs gebildeter Mitteleuropäer schon in der Lage sein, dessen Namen korrekt zu schreiben. So wie „Bäthooven“ oder „Mohzart“.

Ist eine Nationalhymne ein Musikstück und somit Kunst, die man nach Herzenslust interpretieren darf und soll? Oder ist es ein nationales Wahrzeichen, das mit Musik eigentlich gar nichts mehr zu tun hat? Ich fand die Eisbären-Version mutig und originell. Und allemal besser als diese fürchterlichen Polizei-Kapellen, die immer bei Fußball-Länderspielen auftreten. Dann doch lieber einen Alt-Hippie, der noch ein wenig üben muss. Vielleicht haben die Verantwortlichen der Eisbären das ja ganz bewusst instrumental machen lassen, um die Wiederholung der peinlichen Pfiffe zu vermeiden, die es bei früheren Gelegenheiten in Hohenschönhausen für die gesamtdeutsche Hymne gegeben hatte? Aber vielleicht hatten die Pfeiffer recht, warum sollte man in Ost-Berlin nicht „Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt“ spielen? Paßt doch wie die Faust aufs Auge für die neuen Bundesländer seit 1990.  Außerdem: Andere Länder haben auch eigene Hymnen. „Gott mit dir, du Land der Bayern“ ist so eine. Oder „Viva Colonia“.  Nur die Schwaben haben keine Hymne, die haben sie sich gespart.


In Mannheim ging es dann schon deutlich seriöser zu. Ein angemessen gekleideter Herr von den „Söhnen Mannheims“ (das ist die Zweitband von diesem kurpfälzischen Betbruder, die Typen, die immer so jammern) trällerte unser Deutschlandlied mit ernster Miene und versöhnte die Traditionalisten unter den Fans. Mal sehen, was uns die Eisbären im dritten Spiel präsentieren werden. Vielleicht Achim Mentzel in der Lederjacke, die Erich Honecker einst von Udo Lindenberg geschenkt bekam? Oder man spielt die US-Hymne, schließlich handelt es sich beim EHC um republikanisches Privateigentum? 


Zum Schluss noch ein Kompliment an Premiere: Wie Ihr Rich Chernomaz reingelegt habt, war erste Sahne, wenn auch zu diesem für ihn bitteren Zeitpunkt etwas unfair. Nachdem Lance Nethery wieder seine albernen Halb-Dementis zum Thema Düsseldorf abgelassen hatte, behauptete man einfach gegenüber Chernomaz, Nethery habe gerade seinen Abgang bestätigt. Der ahnungslose Cherno parlierte daraufhin über Netherys Wechsel und bestätigte ihn dadurch erst. Ab der übernächsten Saison werden dann beide wohl wieder vereint sein...


Interviews mit Premiere? In Zukunft nur noch in Gegenwart eines Anwalts!    Gruß vom nicht Rechtsschutz-Versicherten Alexander Brandt


 PS: Der Bandencheck erscheint auch in der nächsten Ausgabe des Hockeyweb-Partners EISHOCKEYWORLD, jenem tollen Magazin mit interessanten Stories und super Fotos. Natürlich ist das ein extra Bandencheck, kein kalter Kaffee!

http://www.hockeyweb.de

Hab diese Hymne zwar nicht gesehen/gehört, aber es erinnert stark an die Hymne die beim World Bowl auf Schalke letzes Jahr intoniert wurde. Ein alter Mann mit Blasinstument der fast keinen Ton halten konnte, wir mussten lachen und es war nichts mit singen oder gar feierlichem Moment.



Marion_BS Offline

Special Team

Beiträge: 522

18.04.2005 13:41
#2 RE:Bandencheck: Die Hockeyweb-Kolumne von Alexander Brandt Antworten

In Antwort auf:
Hab diese Hymne zwar nicht gesehen/gehört, aber es erinnert stark an die Hymne die beim World Bowl auf Schalke letzes Jahr intoniert wurde. Ein alter Mann mit Blasinstument der fast keinen Ton halten konnte, wir mussten lachen und es war nichts mit singen oder gar feierlichem Moment.

Zum Lachen (im Sinne von lächerlich) fand ich's eigentlich nicht. Im Gegenteil, meiner Meinung nach war es eine sehr kluge Entscheidung der Eisbären-Verantwortlichen, diese Art der Hymne zu wählen. Es war fetzig, Karat ist ein Stück Ost-Idendität, und es gab keinen Text, der von bestimmten Fangruppen als Provokation hätte aufgefasst und somit mit Pfiffen hätte bedacht werden können.
Und sooo schlecht war's künstlerisch nun auch wieder nicht.

Lieber sowas als dieses heulend-betroffenmachende Söhne-Xavier-Naidoo-Elend in Mannheim, bei dem sich bei mir alle Nackenhaare hochstellen und ich schon allein von der Tonlage Pickel krieg.
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