Udo Kießling über den Deutschland-Cup: "Alles Verfälschung!"
Kölner Eishockey-Idol: Mit den Haien gewann Udo Kießling vier Meister-Titel
München - Udo Kießling (47) ist Deutschlands "Mr. Eishockey". Die wichtigsten Zahlen seiner wohl einmaligen Karriere: über 1000 Bundesliga- bzw. DEL-Spiele in knapp 24 Jahren, sechs Deutsche Meisterschaften, fünf Olympiateilnahmen (Höhepunkt: 1976 in Innsbruck Bronze) und 320 Einsätze in der Nationalmannschaft. Damit ist der einstige Star-Verteidiger, der im Mai 2000 in Toronto in die Hall of Fame, die Ruhmeshalle des Welt-Eishockeys, aufgenommen wurde, Deutschlands Rekordnationalspieler.
Sport1 sprach mit Kießling, der nach seinem Karriereende im Mai 1996 bei einer Verwaltungsgesellschaft von Reha-Kliniken im Rheinland arbeitet, über das bevorstehende 1000. Länderspiel in der Geschichte des Deutschen Eishockey-Bundes am Mittwochabend (19.30 Uhr/Premiere) in Köln gegen Kanada.
Sport1: Herr Kießling, freuen Sie sich auf die große Jubiläums-Party des DEB in der Kölnarena?
Udo Kießling: Ich weiss natürlich, dass das Spiel stattfindet, aber ob ich hingehen werde, weiss ich nicht.
Sport1: Wie bitte? Der DEB hat Sie nicht eingeladen?
Kießling: Nein, mich hat niemand vom Verband angerufen, geschweige denn eingeladen.
Sport1: Ärgert Sie das nicht maßlos?
Kießling: Ich habe nichts anderes erwartet. Dabei gibt es neben mir noch einige alte Haudegen, die sich lange um das deutsche Eishockey gekümmert haben...
Sport1: ...und vom DEB vergessen wurden. Haben Sie eine Erklärung für dieses Verhalten?
Kießling: Da sonnen sich jetzt einige Herren in den aktuellen Erfolgen der Nationalmannschaft, erinnern sich aber nicht an die Leute, die das deutsche Eishockey vor einigen Jahren schon einmal auf ein ähnlich hohes Niveau gebracht hatten.
Sport1: Verbittert?
Kießling: Nein, nach meinem Karriereende hatte ich keinen großen Kontakt mehr zum Eishockey. Im Gegensatz zu vielen anderen bin ich dem Sport ja nicht verbunden geblieben, weder als Trainer oder Manager oder Scout oder sonst etwas.
Sport1: Da Sie sich trotzdem im Eishockey auskennen wie kaum ein anderer in Deutschland, möchten wir Sie um ihre Einschätzung des bevorstehenden Deutschland-Cups am Wochenende in Hannover bitten.
Kießling: Gerne. Aus meiner Sicht ist das alles Verfälschung. Da spielt die deutsche Nationalmannschaft gegen ein Team Canada oder ein Team USA, in dem hauptsächlich Ausländer stehen - auch wenn die einen kanadischen bzw. amerikanischen Pass haben. Wenn Deutschland gegen eine dieser Mannschaften gewinnen sollte, kann man sich darüber entweder riesig freuen - nach dem Motto: "Hurra, wir haben Kanada geschlagen!" - oder man kann so einen Erfolg kritisch betrachten.
Sport1: Sie würden ihn kritisch betrachten...
Kießling: Klar, vom sportlichen Stellenwert sind das Freundschaftsspiele, mehr nicht. Ein Spaß sind solche Vergleiche höchstens für die Zuschauer. Da geht man als Fan hin, isst eine Currywurst oder einen Hamburger. Und Mutti ist auch happy, weil sie warm sitzt.
Das Gespräch führte Clemens Hagen
quelle sport1
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