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 DEL und unterklassige Ligen
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Beiträge: 2.285

04.10.2004 09:25
Bandencheck: Die Hockeyweb-Kolumne von Alexander Brandt Antworten

Eishockey-Deutschland, 4. Oktober
Premiere hat am Sonntag endlich zum ersten Mal in dieser Saison ein Spiel übertragen, und das war ja auch ein toller Spieltag. Mannheim gegen Hamburg, Ingolstadt gegen Nürnberg – da wussten die sicher gar nicht, welches Spitzenspiel sie zuerst übertragen sollten. Tatsächlich brachten sie dann Düsseldorf gegen Hannover. Vermutlich, weil dieses Spiel sowieso um 14.30 Uhr stattfinden sollte, eine Vorverlegung der anderen Partien wäre so kurzfristig nicht möglich gewesen. Aber auch so war Düsseldorf interessant, denn dort wackelt der Trainer und so was ist doch viel spannender als Tore und Spielzüge...

Seit ich im Sommer gelesen hatte, das Michael Komma mit seiner kaum veränderten Mannschaft um die Meisterschaft mitspielen wolle, war ich mir sicher, dass er in Düsseldorf nicht mehr lange Trainer sein würde. Warum? Weil es nicht zu ihm passt, solche Aussagen zu treffen, Komma pflegt lieber das Understatement wie sein Vorbild Hans Zach. Und wenn er in Düsseldorf schon so weit war, dass er sich die Statements von wem auch immer vorsagen ließ, dann war das der Anfang vom Ende. Man mag an dieser Stelle anführen, Michael Komma könne sich doch geändert haben. Hallo? Der Mann ist aus Bayern, die ändern sich nicht! Und er hätte in diesem Fall auch klug gehandelt, sich nicht zu ändern. Denn ohne dieses Statement, man wolle um den Titel mitspielen, gäbe es den momentanen Zoff in Düsseldorf gar nicht. Wir haben schließlich erst sechs Spieltage absolviert und für jedes Team ist noch alles möglich. Doch wer die Erwartungen hochschraubt, der muss sich auch an ihnen messen lassen und setzt sich damit selbst völlig unnötig unter Druck. Wenn man nach einer solchen Aussage gewinnt, ist lediglich alles ganz normal. Verliert man, ist der Teufel los.
Die Reihe der Fehler in Düsseldorf setzte sich fort, als nächstes gab es nach schlechten Leistungen einen offenen Brief des Trainers an die Fans, das Team mehr zu unterstützen, wie damals vor zehn Jahren, als die Stimmung an der Brehmstrasse legendär war. Oje, ein weiterer Schritt Richtung Abgang. Fans unterstützen ihr Team, wenn es Begeisterung versprüht. Aber nie, wenn sie offiziell dazu aufgefordert werden. Zusätzliches Problem: Die Presse interpretiert solche Aktionen gerne als Schwäche und ein schwacher Trainer ist schnell unten durch. Mit dem Brief vereinte Komma die Öffentlichkeit gegen sich und das konnte man vorhersehen, warum veröffentlichte man den Brief dennoch?
Interessant fand ich in jenem Brief übrigens den Satz: "... darf nicht vergessen werden, dass die Dominanz der DEG zu Beginn der 90er Jahre erwiesenermaßen risikoreich erkauft wurde." Also basierte die damalige Dominanz der DEG nicht auf der Arbeit ihres damaligen Trainers? Na, ob der noch mal mit dem Komma nach Alpe D´Huez hochfahren wird... Die Fans reagierten wie zu erwarten war: Beim folgenden Heimspiel gegen Hannover wurde das eigene Team noch weniger unterstützt als vorher und Komma musste sich böse Sprüche anhören, die ihn kein bisschen berührten, wie er hinterher sagte. Eine ehrliche Antwort, aber keine sehr geschickte. Selbst wenn er jetzt plötzlich Siege einfährt, wird Michael Komma bei den Fans keinen Stein mehr ins Brett bekommen und Komma selbst hat in seinem Brief richtigerweise geschrieben, dass Siegesserien in dieser ausgeglichenen Liga kaum noch möglich sind. Sorry, das passt alles nicht zusammen in Düsseldorf.
Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte, dass Michael Komma bereits am kommenden Freitag "nur" noch Manager der DEG sein wird. Warum? Weil sie am Freitag gegen Köln spielen. Die Düsseldorfer haben ewig nicht mehr gegen den Erzrivalen gewonnen. Wenn sie am Freitag mit einem neuen Coach das Derby gewinnen oder wenigstens aufopferungsvoll kämpfend verlieren, herrscht auf einen Schlag Ruhe im gesamten Umfeld und alle haben sich wieder lieb. Diese Chance wird sich der DEG-Vorstand meiner Meinung nach nicht nehmen lassen, zumal Komma zugegeben hat, dass die Doppelbelastung Trainer/Manager unglücklich ist und sowieso bald der Vergangenheit angehören wird. So könnte man das Personalproblem auch halbwegs elegant lösen, weil man Komma ja nicht entlässt, sondern ihn lediglich in gegenseitigem Einvernehmen von seiner Doppelbelastung befreit, damit er sich voll und ganz dem Job des Managers widmen kann. Sollte ein neuer Coach allerdings mit dem Team auch keinen Erfolg haben, wer wird dann wohl entlassen? Derjenige, der das Team zusammengestellt hat...
Übrigens: Als Michael Komma einst in Berlin entlassen wurde, hieß sein Nachfolger Chris Valentine. Nachtigall, ick hör´ dir trapsen. Valentine wäre der offensichtliche Kandidat, denn er ist in Düsseldorf eine Legende und vor allem auf dem Markt.
Vielleicht kommt ja auch alles ganz anders und der Vorstand spricht dem Trainer offiziell das Vertrauen aus, es wird bis Freitag konzentriert trainiert und dann platzt der Knoten beim Team. Und während ich dies schreibe, sehe ich auf dem Spielplan, dass die DEG binnen fünf Tagen nicht nur gegen Köln, sondern auch noch beim Meister in Frankfurt und ein weiteres Derby in Krefeld spielt. Öhm... was macht der Valentine eigentlich zurzeit? Bestimmt keine Herrentour an die schöne Ahr.... AHR! Der bucht eher einen Flug an den schönen Rhein.
Ja sind wir im Wald hier? Nö, aber in der DEL!
Alexander Brandt

http://www.hockeyweb.de

Dem kann man nichts mehr hinzufügen, da hat er alles geschrieben was man sich so denkt.



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