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 DEL und unterklassige Ligen
Sprite Offline

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Beiträge: 2.285

11.10.2004 09:44
Bandencheck: Die Hockeyweb-Kolumne von Alexander Brandt Antworten

Eishockey-Deutschland, 11. Oktober


Tja, da ist es doch tatsächlich eingetroffen: Michael Komma wurde in Düsseldorf entlassen und plötzlich konnte Lahme wieder laufen und Blinde wieder sehen. Zumindest bis Sonntag war wieder Friede, Freude, Eierkuchen in Düsseldorf. Obwohl es Eierkuchen dort gar nicht gibt, im Rheinland heißen die nämlich Pfannkuchen. Die Pfannkuchen wiederum nennt man dort irreführend "Berliner", aber das nur am Rande.
Das Derby zwischen Düsseldorf und Köln am Freitag war jedenfalls sehenswert. Spannung bis zur letzten Sekunde, schöne Tore und stimmungsvolle Fans – was will man mehr. Außer Schokolade vielleicht. Für Medienvertreter bietet sich nach einem DEG-Spiel immer noch ein besonderes Highlight: Die Pressekonferenz. Anderswo findet die in bestuhlten Räumen statt, man sitzt dann am Tisch, lauscht, schreibt und stellt vielleicht die eine oder andere Frage. Nicht so in Düsseldorf, dort findet die PK im proppevollen VIP-Zelt statt, zwischen Geschnatter und Sektgläsern. Das erleichtert die Arbeit zwar nicht gerade, bringt aber andere Annehmlichkeiten. Denn VIPs sind sowieso schon etwas merkwürdig, aber in Düsseldorf sind sie noch ein wenig "vipper" als woanders (sogenannte "VIDs" – Very Important Düssis). In Düsseldorf aß man am Freitag passend zum Spiel gegen die Haie Fish and Chips und unterhielt sich angeregt. Handy, Kugelschreiber und Schreibblock irgendwie balancierend stellte ich mich mangels anderweitigem Platz zu einem nicht ganz vollbesetzten VIP-Tisch und wartete auf die Trainer, lauschte derweil der Konversation. Worüber sich solche Leute wohl unterhalten mochten? Haben die vielleicht soviel Ahnung von Eishockey wie ich von der Börse (deren Kurse im VIP-Zelt schonmal anstelle der DEL-Ergebnisse auf dem Videotext flimmern). Selbst wenn ich Geld hätte, für das ich Aktien kaufen könnte – bei meinem Geschick hätte ich vermutlich in Daimler, Karstadt oder Borussia Dortmund investiert. Egal, ich erwartete eine Diskussion der Sorte "Mensch, wenn der Kathan die Chance gleich am Anfang reingemacht hätte..." oder etwas ähnliches. Aber nichts da, statt dessen spielte sich folgende Konversation ab: Wichtiger Mann 1: "Unser Marketing-Etat ist so hoch, ich sage immer wir hätten einen riesigen Gewinn ohne Marketing, hahaha!" Wichtiger Mann 2: "Wir machen gar keine Werbung und haben trotzdem Gewinn!" Und so weiter. Nach einer Weile sprach man dann doch über Sport, da sich tagsüber herausgestellt hatte, dass deutsche Pferde bei Olympia gedopt waren. Ist ja auch schockierend, wenn die Gäule jetzt auch schon Pillen schlucken. Angeblich soll eines der positiv getesteten Pferde inzwischen behauptet haben, man habe ihm die verbotenen Substanzen in die Zahnpasta gespritzt und es wolle nun freiwillig eine Roßhaarprobe abgeben, weil es ein reines Gewissen habe. Weiter konnte ich leider nicht folgen, weil zwei Eishockeytrainer das Mikrofon ergriffen und das Tischgespräch unterbrachen. Wie lästig.
Thema der Woche war natürlich das Baggern der DEG an Mike Schmidt. Hamburgs Geschäftsführer Boris Capla war ob der Anfrage nicht amüsiert, es sei nicht okay, wenn ein anderer Verein von außen Unruhe ins Team bringt. Dabei frage ich mich: wie kann Unruhe ins Team kommen, wenn Mike Schmidt in Hamburg bleiben will? "Hey, die DEG will Dich haben, Mike!" – "Nö, danke." Fertig, aus. Wo soll da Unruhe sein? Die kann es doch nur geben, wenn Schmidt keine klare Antwort gibt, also hat er für die Unruhe gesorgt, falls eine solche wirklich vorhanden war. Am Sonntag bei Premiere sagte er jedenfalls: "Ich bleibe bis Ende der Saison in Hamburg." Übersetzt: Man läßt ihn nicht sofort gehen, sondern erst zur kommenden Saison, bis dahin wird man sich in Düsseldorf einen Übergangskandidaten suchen müssen. Falls sich die Düssis einen solchen leisten können, denn Capla sagte gegenüber der Presse, denen stünde "das Wasser mehr als nur bis zum Hals." Und wenn sich jemand damit auskennt, dann doch wohl Boris Capla! Schließlich ging seine DEL-Franchise einst in Landshut pleite, zog dann nach München, ging dort wieder pleite und sitzt nun in Hamburg.
Interessant wäre mal eine Pokalbegegnung zwischen Landshut und Hamburg. Dann würde der EVL sozusagen gegen sich selbst spielen... in der NHL gab´s das schon, als Minnesota gegen Dallas spielte. Jaja, die NHL, die "No Hockey League"...
Gruß vom "VILF" (Very Important Lockout-Fan) Alexander Brandt

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