Krefeld, 14. Oktober

Es gab Zeiten, da wurden in der DEL Trainer schon vor dem ersten Spieltag entlassen. Rick Amann und Dieter Frenzel mussten vor drei Jahren in Krefeld und Hannover gehen, bevor sie überhaupt richtig angekommen waren. Insofern ist es ein Fortschritt, dass in der laufenden Saison erst nach drei Wochen der erste Coach die Koffer packen musste. Doch bei einem blieb es nicht. Nur acht Tage nach dem Rauswurf von Michael Komma bei der DEG war auch für Mario Simioni bei den Krefeld Pinguinen Schluss.

Übermäßige Geduld kann man den Verantwortlichen wahrlich nicht unterstellen. Vielmehr eklatante Fehleinschätzungen. In Düsseldorf entfernte sich Komma schon in der vergangenen Saison immer mehr von seiner Mannschaft, ohne dass die Chefetage reagierte. Als er dann vor Saisonbeginn ohne Not sein Team zum Titelkandidaten ernannte, schwiegen die Verantwortlichen lieber. Nur wenig später lief Komma in seine eigene Falle.

In Krefeld bauten die Verantwortlichen ein Team zusammen, das eher bescheidenen Ansprüchen genügt. Dazu wurde ein Trainer geholt, der bislang lediglich in Dänemark (!) arbeitete. Dass mit dieser Billiglösung nicht die gesamte Liga aufzumischen ist, sollte eigentlich allen klar gewesen sein. Fragen müssen sich die Funktionäre in Krefeld nicht nur, wie sie das Missverständnis Simioni jetzt am besten klären. Sondern vor allem, wie sie ihre schöne neue Arena ab Dezember mit Eishockey-Fans füllen wollen. 8000 Zuschauer passen in den Königpalast, das Derby gegen die DEG wollten am Dienstag nur noch 2800 sehen. Bequeme Sitze und die neueste Technik alleine werden nicht reichen, um die Arena zu füllen. Ansehnliches und erfolgreiches Eishockey sollte da auch geboten werden. Sonst wird es schwierig, den Traditionsklub über Wasser zu halten. Zumal der GmbH-Vertrag nach zehn Jahren ausläuft und die Gesellschafter um Wilfrid Fabel, die bislang rund 1,8 Millionen Euro aus der eigenen Tasche beisteuerten, über einen Ausstieg nachdenken. (TL)

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