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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 515 mal aufgerufen
 DEL und unterklassige Ligen
Sprite Offline

Hall-Of-Fame-Member


Beiträge: 2.285

22.11.2004 10:42
Bandencheck- Die Hockeyweb - Kolumne von Alexander Brandt Antworten

Eishockey-Deutschland, 22. November


In fünf Wochen ist wieder Weihnachtszeit, fröhliche Zeit. Die Industrie bewirft uns mit DVD-Boxen und Greatest-Hits-CDs (mit jeweils einem neuen Song drauf), die jahreszeitbedingten Süßigkeiten stehen traditionell schon in den Regalen, wenn wir noch in kurzen Hosen rumlaufen und über die Hitze schimpfen. Nun laufen wir in dicken Jacken rum, schimpfen über die Kälte und gehen zum Eishockey. Die einen in Rollkragenpullis und Daunenjacken, die anderen deutlich leichter bekleidet, weil mit geschlossenen Mehrzweckhallen ausgestattet. Das ist schon ein großer Vorteil, in so einer warmen Halle Eishockey zu sehen. Junge, weibliche Fans können dort leicht bekleidet den Spielern beim warmlaufen zuschauen, während ältere, männliche Fans den jungen, weiblichen, leicht bekleideten Fans beim zuschauen zuschauen können. So hat jeder was davon.
Die DEL-Klubs bereiten sich schon seit einiger Zeit aufs Weihnachtsfest vor. Manche bringen ein Weihnachtstrikot heraus, oder Pudelmützen, oder Kalender. Die Kölner Haie schleppten einige Spieler sogar in ein Tonstudio, um mit ihnen eine Weihnachts-CD mit dem Klassiker "Rudolph, the red-nosed reindeer" aufzunehmen. Eine glänzende Idee! Kann man sich etwas schöneres vorstellen, als am Heiligen Abend unter dem Weihnachtsbaum zu sitzen und Mirko Lüdemann zu lauschen? Jenem eloquenten Spieler, dessen emotionale Statements schon mal aus den Worten "War jut" bestehen? In London wurde gleichzeitig die Neuauflage von "Do they know it´s christmas?" vorgestellt, aber, hey- vergesst es! Yannic Seidenberg meinte völlig zu Recht, alles andere als Top Ten wäre ein Flop! Wer sind schon Paul McCartney und Co im Vergleich zu unseren DEL-Cracks? Wir, die Eishockey-Gesellschaft, sind sowieso die Vorzeige-Gruppierung der Nation. Während man überall jammert, dass alle nur jammern, sind wir die wahre Spaßgesellschaft. Das hat man gerade beim Deutschland-Cup wieder gesehen. Unser Nationalteam kriegt die Hucke voll, aber alle freuen sich, loben den Trainer und verlängern schnellstmöglich seinen Vertrag. Man stelle sich das mal im Fußball vor! Ich erwarte eigentlich jeden Tag, dass der Kanzler unser Eishockey-Deutschland als Musterbeispiel für positives Denken lobt!
Zurück ins Studio: Diese Haie, also wirklich. Da sind sie mal Tabellenführer und schon werden sie Pop Stars. Zugegeben, schlechter als manche Superstar-Kandidaten konnten McLlwain & Co auch nicht sein und bei den Spielern muss wenigstens niemand befürchten, dass sie im Falle eines Scheiterns als Superstars ins Dschungel-Camp gehen müssen. Nationalverteidiger Andi Renz ging sogar verletzt ins Studio – er musste wegen eines Stimmbandteilabrisses mit einer Manschette singen. Aber man kennt Eisen-Renzi: Er spielte mit und stellte sich in den Dienst des Chors. "Dös ist der Charakter, der uns so stark macht," würde Hans Zach sicher sagen. Zach will übrigens beim Köln-Marathon mitlaufen, falls die Haie Meister werden. Für diesen Fall sage ich jetzt schon mal zu, dass ich mitlaufen werde. Kann ich ohne Gefahr machen, denn die Haie dürften am Ende der Doppelrunde auf den vorderen Tabellenplätzen stehen und von dort aus wird man bekanntlich nicht Meister. Für den äußerst unwahrscheinlichen Fall, dass Köln noch auf den 6.Platz abrutscht und doch Meister wird, fordere ich hiermit die gesamte KEC-Geschäftsstelle auf, ebenfalls mitzulaufen. Ich würde mich dann an Mannschaftsleiter Marc "Magic" Müller orientieren. Der ist mein Jahrgang, keine Ausreden! "Magic" bestritt nach den CD-Aufnahmen übrigens energisch, während der Darbietungen seiner Jungs eingeschlafen zu sein. Yannic Seidenberg hingegen wurde sogar zu einem Solo aufgefordert: "Nimm den Kleinen da mit der 36, der hat gut gesungen, während ich nur gebrummt habe", erklärte Andreas Renz dem Produzenten Robert Bartha, einem absoluten Perfektionisten ("Ihr müßt noch tiefer mit dem Rudolph"). Anfang Dezember erscheint die CD und ich kann sie nur empfehlen, dabei habe ich noch nicht einmal die am Computer begradigte Endversion gehört!

Ganz andere Sorgen haben Hannover und Kassel. Beide mit hohen Erwartungen gestartet, beide tief in der Krise und mit Trainerentlassungen. Ich wäre nicht überrascht, wenn Kassel Gunnar Leidborg zurück holen würde, den man niemals hätte gehen lassen dürfen. Und was macht Hannover? Die holen Kevin Gaudet mal wieder zurück. Der Trainermarkt scheint ja trotz des NHL-Lockouts nicht viel herzugeben, sonst hätte Düsseldorf wohl auch nicht Gutch Boring geholt. Man darf gespannt sein, wie es mit beiden Klubs weiter geht. In der DEL ist bekanntlich alles möglich, da werden sogar mitten in der Saison ohne Ankündigung die Regeln geändert. Wer den Puck über die Bande befördert, muss nun auf die Strafbank. Übrigens wegen Spielverzögerung, nicht etwa wegen Gefährdung der Zuschauer, sowas gibt es im Regelwerk gar nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dadurch keine der ohnehin schon sehr seltenen Unglücksfälle mehr vorkommen, welcher Spieler schiesst schon mit Absicht Zuschauer ab? "Der Typ da hat gegähnt, na warte! Wumm!" Wer sich beim Besuch eines Eishockeyspiels unsicher fühlt, sollte sich hinter das Tor oder in den Oberrang (sofern vorhanden) begeben. Alle anderen tragen dasselbe Risiko wie seit Jahrzehnten, und das ist doch recht gering. Heutzutage herrscht ein wirklich übertriebenes Sicherheitsbedürfnis, alles muss in Watte gepackt und vom TÜV abgenommen sein. Ich frage mich manchmal, wieso ich noch lebe: In meiner Kindheit gab es keine Kindersitze im Auto, keine Fahrradhelme, keine Airbags. Eigentlich müsste ich längst tot sein. Vermutlich habe ich nur Glück gehabt... ab jetzt werde ich Eishallen vorsichtshalber nur noch mit Lederkombi (inklusive Protektoren) und Schutzhelm betreten. Oder ich bleibe gleich zuhause. Aber statistisch geschehen daheim die meisten Unfälle.... ojeojeoje... was kann man nur tun? Ab in die Südsee? Zu gefährlich: Statistisch werden da unten jährlich mehr Touristen von herabfallenden Kokosnüssen erschlagen als von Haien angegriffen. Und die können noch nicht einmal singen!
Gruß vom unfallversicherten Alexander Brandt


http://www.hockeyweb.de



MisterMorrison Offline

Hall-Of-Fame-Member


Beiträge: 2.853

22.11.2004 12:15
#2 RE:Bandencheck- Die Hockeyweb - Kolumne von Alexander Brandt Antworten

In Antwort auf:
...welcher Spieler schiesst schon mit Absicht Zuschauer ab? "Der Typ da hat gegähnt, na warte! Wumm!"
göttlich!


Meine Jersey-Homepage: http://www.mistermorrison.de
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