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Dieses Thema hat 2 Antworten
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 DEL und unterklassige Ligen
Sprite Offline

Hall-Of-Fame-Member


Beiträge: 2.285

04.01.2005 15:59
Interview mit Dave King Antworten

Ich muß höflicher mit den Spielern umgehen"

Eishockey: Freezers-Trainer Dave King über sein Verhältnis zu Team und Fans.


ABENDBLATT: Herr King, durch die jüngste Niederlage in Ingolstadt ist die Kritik an Ihrer Person wieder angefacht worden. Befürchten Sie heute im Heimspiel gegen Kassel erneut Pfiffe?

DAVE KING: Es kann schon passieren, aber es trifft mich nicht. Wenn die Fans alle Fakten kennen würden, würden sie mich nicht auspfeifen. Aber sie zahlen viel Geld für die Eintrittskarten und können dafür Leistung erwarten, das ist klar. Und wenn sie dann meinen, pfeifen zu müssen, kann ich sie daran nicht hindern.

ABENDBLATT: Aber stören tut es Sie schon.

KING: Nein. Mit der Zeit lernt man, damit umzugehen. Genauso wie es normal ist, daß man nach Niederlagen in die Kritik gerät oder nach ein paar gewonnenen Spielen hochgejubelt wird. Ich lese die Dinge, die von einigen Fans im Internet über mich geschrieben werden, nicht, aber sie werden mir ebenso wie die Berichte der Presse mitgeteilt. Ich glaube, daß einige Fans sich lieber Freunde suchen sollten, anstatt ihre Zeit vorm Computer zu vergeuden und solchen Mist zu schreiben. Aber es liegt in der Natur des Menschen, einen Sündenbock zu suchen, das ist im Sport besonders extrem. Wenn ich also dieser Sündenbock sein soll, dann ist das okay für mich.

ABENDBLATT: Und wie gehen Sie persönlich mit Anfeindungen um? Wie schalten Sie ab?

KING: Ich gehe weiterhin jeden Tag joggen, und ich mache lange Spaziergänge mit meiner Frau und unserem Hund. Das ist für mich die beste Entspannung, dabei wird der Kopf frei.

ABENDBLATT: Sie können auch deshalb recht entspannt sein, weil die Vereinsführung weiterhin eisern zu Ihnen steht.

KING: Das hat mich sehr gefreut. Es zeigt, daß wir hier eine Einheit sind, die überzeugt davon ist, gemeinsam auf dem richtigen Weg zu sein. Es ist nicht leicht, sich gegen die öffentliche Meinung zu stellen. Das rechne ich dem Verein hoch an.

ABENDBLATT: Haben Sie sich denn wirklich nichts vorzuwerfen?

KING: Ich gebe zu, daß es in den vergangenen Wochen vermehrt Probleme mit dem Team gegeben hat. In einem klärenden Gespräch haben mir die Spieler gesagt, daß sie sich von mir manchmal zu hart behandelt fühlen, daß sie mit meiner Art der Ansprache nicht immer gut klarkommen. Das will ich mir zu Herzen nehmen. Ich will höflicher zu meinen Spielern werden, sanfter im Umgang. Ich will versuchen, mich mehr in sie hinein zu versetzen, aber ich hoffe, daß das auch umgekehrt gilt. Ich bin jetzt nicht mehr der strenge Vater, sondern eher der milde Großvater. Aber eins ist klar: An meiner Grundeinstellung wird sich nichts ändern. Wir müssen im Training und in den Spielen hart arbeiten, dafür werden wir bezahlt. Das müssen die Spieler beherzigen.

ABENDBLATT: Viele Beobachter verstehen nicht, daß Sie bei Spielen immer unbewegt an der Bande stehen. Auf viele wirkt das unbeteiligt und lethargisch.

KING: Was wollen die Leute denn sehen? Daß ich rumspringe und den Schiedsrichter beleidige? Das ist nicht mein Naturell. Ich nehme dann Einfluß, wenn es angebracht ist: In den Pausen, auch über die Spieler auf der Ersatzbank und vor allem im Training. Das hat die Fans in der letzten Saison auch nicht gestört. Für eine Show hinter der Bande bin ich einfach nicht zu haben.

ABENDBLATT: Für eine Show vor der Presse auch nicht immer. Man wirft Ihnen vor, ihren Co-Trainer Mike Schmidt bei Niederlagen vorzuschicken.

KING: Das ist falsch. Mike und ich sprechen vor Spielen ab, wer die Medientermine macht. Wir sind ein Team, wir teilen die Arbeit. Es ist einfach nicht richtig, wenn man mir vorwirft, mich zu drücken. Ich nutze die Zeit dann für Gespräche mit Spielern oder andere wichtige Dinge.

ABENDBLATT: Ist der Fall Jim Dowd für Sie endgültig erledigt?

KING: Im Moment ja. Jim steht der Weg zurück nach Hamburg offen. Wir haben unsere Probleme geklärt, er hat gesagt, daß seine Familiensituation einen Verbleib in Hamburg derzeit nicht möglich macht. Das haben wir respektiert. Alles andere, was da hineininterpretiert wurde, spielt keine Rolle für mich. Wenn Jim wirklich wegen eines Streits mit mir abgehauen wäre, dann würde ich ihn nicht zurücknehmen, denn das wäre nicht professionell. Und wir versuchen schließlich, in Hamburg ein professionelles System zu installieren.

ABENDBLATT: Was muß denn getan werden, um dies zu erreichen und die Play-offs zu schaffen?

KING: Wir müssen dringend unsere Torchancen-Verwertung verbessern. Da sind wir noch zu schwach. Wir haben in der dritten und vierten Reihe Spieler, die noch kein Tor erzielt haben. Ich erwarte nicht, daß die zehn Tore pro Saison machen, aber wenn jeder drei macht, dann schaffen wir die Play-offs locker.

ABENDBLATT: Brauchen Sie angesichts des dünnen Kaders und des engen Terminkalenders noch neue Spieler?

KING: Natürlich sind wir ständig auf der Suche nach Verstärkungen. Aber wir kommen auch so klar. So eng ist der Terminkalender nicht, 52 Spiele sind durchaus zu schaffen. In der NHL gibt es 82 Spiele, da wird es nach 52 Partien erst interessant. Interview: B. JENSEN

erschienen am 4. Januar 2005 in Sport

Quelle:
http://www.abendblatt.de/daten/2005/01/04/383103.html


Besonders schön ist der Satz mit den Freunden und dem Computer. Da sieht man dann doch wie locker er mit der Situation umgeht…



Magro Offline

Hall-Of-Fame-Member


Beiträge: 5.251

04.01.2005 16:15
#2 RE:Interview mit Dave King Antworten

In Antwort auf:
Ich bin jetzt nicht mehr der strenge Vater, sondern eher der milde Großvater.

Das ist genauso toll. Wie viel Respekt kann die Mannschaft noch vor ihm haben, wenn er jetzt schon so vor seinen eigenen Spielern kuscht. Wenn ein Trainer diese Saison noch gefeuert wird, ist es sicher D.King.

Magro



***Mitglied des WSVdkgMvJCV ***
(Weltschutzverband der kleinen grünen Männchen vor den großen Jimmy-Cola-Vernichtern)

Sprite Offline

Hall-Of-Fame-Member


Beiträge: 2.285

04.01.2005 16:36
#3 RE:Interview mit Dave King Antworten

Das wäre bei seinem Vertrag bis ins Jahr 2006 aber nicht billig. Ich glaube eher das er bleibt, egal wie die Saison enden wird.



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