„Ich bettle nicht um meinen Job”
Haie-Trainer Hans Zach im EXPRESS-Interview
Von ARNO SCHMITZ
Köln – Viertelfinal-Aus. Das zweite in Folge. Zu wenig für die Kölner Haie. In der Kritik stand vor allem Trainer Hans Zach. Im EXPRESS-Interview nimmt der 56-Jährige Stellung.
Herr Zach, haben Sie Verständnis für die harte Kritik?
Zach: Mich berührt das nicht. Hier im Verein sind gute Leute am Werk, die wissen, warum wir gescheitert sind.
Warum?
Wir waren in der Endphase durch Sperren und Verletzungen gehandicapt. Aber ich lasse mich nicht von meinem Weg abbringen. Ich habe auch jetzt nicht gebettelt: Bitte, bitte, lasst mich weitermachen. Der Vorstand hat sich nicht so zum Spaß pro Hans Zach entschieden. Ich bin seit 15 Jahren in der Liga, also muss was dran sein an dem Zach. Die wissen, wie ich arbeite und was ich raushole.
Wieder nur das Viertelfinale.
Verletzungen, Sperren und Krankheiten hinderten uns genauso wie im letzten Jahr, in der entscheidenden Phase optimale Leistungen zu bringen. Wir hätten auch Meister werden können. Wir waren lange Tabellenführer – nicht aus Zufall, sondern durch Können. Dann wurden wir zu sehr gebeutelt. Und trotzdem hatten wir ein Team wie Ingolstadt am Rande der Niederlage.
Mit besseren Einkäufen hätte es vielleicht gereicht!?
Natürlich heißt es jetzt: Der Zach, der hat nur Flops geholt. Wenn nun Rodion Pauels den Kopf hinhalten soll, könnte mir das ja nur recht sein, weil ich damit aus der Schusslinie bin. Aber ich kann nur warnen: Diese Hochkaräter, die sich jeder wünscht, die gibt es für den Preis nicht, den unsere Liga bieten kann. Sonst heißt es bald: Der Pauels hat nicht die versprochenen Kracher geholt.
Am Montag sollte über finanziellen Spielraum für die neue Saison diskutiert werden. Mit welchem Gefühl gingen Sie aus den Gesprächen mit Klubchef Göttsch?
Mit einem Super-Gefühl, so wie immer, wenn wir zusammensitzen. Aber nicht, weil wir jetzt vielleicht etwas mehr Geld bewegen können, sondern weil das wieder eine Anerkennung für meine Arbeit war. Aber ich warne trotzdem: Wir werden auch jetzt nicht die großen Transfer-Coups landen können.
Wie kann es dann besser werden?
Ich bleibe dabei: Wir haben eine gute Basis mit deutschen Spielern und guten Ausländern, die leider nicht jünger werden.
Was passiert also im Sommer?
Ich habe den Spielern Tipps mitgegeben. Alle wissen, was sie in der Vorbereitung erwartet.
Brauchen die Kanadier noch den Trainer Zach?
Ein McLlwain braucht sicher keinen Hans Zach, der ihm sagt, wie er schießen muss. Aber auch diese Spieler wissen, was sie an einem Zach haben. Ich ärgere sie nicht mit Sonderschichten, sondern dosiere die Trainingsbelastung und -Intensität genau nach den Bedürfnissen der Mannschaft. Ich kann mich nicht erinnern, dass Schlegel und McLlwain mal besser waren als in den vergangenen zwei oder drei Jahren unter meiner Regie.
Wann startet die Vorbereitung?
Am 1. August beginnt das Unternehmen Titelkampf.
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