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 DEL und unterklassige Ligen
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Beiträge: 2.285

11.04.2005 10:00
Bandencheck: Die Hockeyweb-Kolumne von Alexander Brandt Antworten

Eishockey-Deutschland, 11. April


Ich war etwas skeptisch, als ich die erste Premiere-Halbfinalkonferenz verfolgte. Irgendwie wurde man immer herausgerissen, wenn man mit einem Spiel gerade warm geworden war. Aber nach einer Weile fand ich es richtig toll, die Drittel flogen nur so vorbei. Wann immer in einem Spiel gerade mal die Luft raus war, schaltete Premiere zur anderen Partie hinüber und sofort stand man wieder unter Dampf. Klasse! Ich habe außerdem erfahren, dass Michael Leopold in einer Steckdose schläft. Wie sonst hätte er wissen können, dass dort auch nicht mehr Elektrizität herrscht als im Spiel Frankfurt-Mannheim?


Die Konferenz an sich ist ja nicht neu, die Radio-Konferenz von der Fußball-Bundesliga ist bis heute Kult und unerreicht. Im Fußballsport bietet sich so eine Konferenz natürlich an, weil das Spiel an sich so elend langweilig ist. Müsste man ein einziges Fußballspiel komplett verfolgen, man fiele spätestens in der zweiten Halbzeit ins Wachkoma. So gesehen erfüllt Fußball durchaus den Tatbestand der aktiven Sterbehilfe. In der Konferenz ist es aber erträglich, mit sieben Fußballspielen kann man etwa die Spannung eines einzigen Eishockeyspiels erreichen. Lustig bei der Halbfinal-Konferenz war auch der Zeit-Unterschied zwischen Bild und Ton. Während man sich noch fragte, ob Gordon den Puck hat oder nicht, hörte man bereits den Torjubel und prompt folgte die optische Bestätigung. Vielleicht macht Premiere das mit Absicht, damit die Zuschauer staunen, wie schnell die Reporter die Spielsituationen erfassen? „Strafe gegen Mannheim!“ und prompt hebt der Schiri den Arm... und wir Zuschauer staunen ehrfürchtig: Mensch, hat der Hindelang ein Auge!


Die Halbfinalserien gaben aber auch sportlich einiges her. Ingolstadt schlug sich mit dämlichen Fouls, den daraus resultierenden Sperren und dummen Strafzeiten fast selbst, die Eisbären konnten auch ohne Kölzig siegen (na also) und was zwischen Frankfurt und Mannheim abging, war wie erwartet ganz großes Kino, wie man zurzeit so schön sagt. Wenn man Herzklopfen hat, obwohl man weder für ein bestimmtes Team, noch in der Halle anwesend ist, muss ein Spiel wohl recht geil sein.


Mich stört aber immer irgendwas, diesmal war es die Umstellung auf „Best of 5“ im Halbfinale. Nach dem „Best of 7“ im Viertelfinale war es doch irgendwie komisch, wie schnell die Halbfinalserien in ihre entscheidenden Phasen gingen. Plötzlich stand ein Team nach zwei Spielen schon vor dem Matchball, ein anderes fast im Finale. Ich hätte durchaus noch mal Frankfurt-Mannheim vertragen können, also bitte mehr „Best of 7“ in den kommenden Jahren!  


So, und nun wische ich mir den Schaum vom Mund, zähle bis zehn und versuche, mich wieder zu beruhigen. Liebe DEL... langsam müsstet Ihr eigentlich kapiert haben, dass diese dämliche „Absichtsunterstellung“ das größte Eigentor in der Geschichte eines Sports ist, in dem es doch eigentlich gar keine Eigentore gibt. Wie sagte Herr Schnieder damals? Im Januar hätten sich alle Spieler spätestens an die neue Regelauslegung gewöhnt und man würde das gar nicht mehr wahrnehmen. Tja, und nun haben wir April und die Regelauslegung pfuscht entscheidend in die Play-offs hinein. Erst hatten wir die „Spielverzögerung“ in der Overtime zwischen Köln und Ingolstadt (da richtete sie zum Glück keinen Schaden an), nun im vierten Halbfinale zwischen Mannheim und Frankfurt. Und diesmal kam es zum Super-Gau, Frankfurt nutzte die Chance zum Siegtreffer. Das ist peinlich für die gesamte Liga und auch für die Frankfurter, die es verdient hätten, auf sportlich einwandfreiem Weg das fünfte Spiel zu erzwingen.


Man kann sich immer darüber streiten, ob das ungeschriebene Gesetz gilt, dass in der Overtime keine Strafen mehr gepfiffen werden sollten. Schließlich gelten die Regeln auch dann. Andererseits hört man von den Spielern immer wieder, dass man schon „einen umbringen“ müsse, um in der Verlängerung eine Strafe zu bekommen. Vor vielen Jahren gab es in der „Hockey News“ mal eine Karikatur: Ein Spieler stand mit rauchendem Colt vor einem frisch erschossenen Gegenspieler. Im Hintergrund stand der Schiedsrichter und sagte: „Hast Du ein Glück, dass wir in der Overtime sind!“  


Wie gesagt, darüber kann man sich streiten. Über den Schwachsinn mit der sogenannten „Spielverzögerung“ allerdings nicht.


Grüezi von Alexander Brändtli,  Fan des HC Davos, Schweizer Meister 2005! HaaaaCeeeeDeee olééééé!

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