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 DEL und unterklassige Ligen
Magro Offline

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Beiträge: 5.251

28.07.2004 22:20
Werden Seitenbanden Netze bald vorgeschrieben? Antworten

Entschädigung für Puck-Opfer - Freezers müssen zahlen!

Hamburger Abendblatt vom 26.07.2004

Freezers müssen zahlen

Urteil: Entschädigung für Puck-Opfer. Weit reichende Folgen für Eishockey-Liga erwartet

Wenn im September die Saison der Erstliga-Eishockey-Profis von den Hamburg Freezers beginnt, könnten die Zuschauer sich bei den Heimspielen in der Color-Line-Arena erstmals hinter Netzen wiederfinden, die sie vor fliegenden Pucks schützen sollen. Denn die Freezers haben einen Prozess verloren, der für das Management und die Zuschauer weit reichende Folgen haben könnte. Ein Gericht stellte fest: Die bisher installierten Vorrichtungen, die Zuschauer vor den Pucks schützen sollen, sind in der Hamburger Arena viel zu niedrig. Sie entsprechen nicht den DIN-Vorschriften.

Geklagt hatte die Hamburgerin Diana B. (37). Sie hatte beim Play-off-Spiel der Freezers gegen Berlin am 13. März 2003 einen Puck mit voller Wucht ins Gesicht bekommen. Die junge Frau saß auf der Längsseite des Spielfeldes, auf Platz 13 der Reihe 5 in Block U 17. Der Puck hatte Diana B. direkt getroffen. Sie erlitt schwerste Gesichtsverletzungen, leidet bis heute an den Folgen. Beim Hamburger Landgericht klagte sie auf Schmerzensgeld und Schadenersatz. Das Gericht entschied im November 2003: Die Freezers tragen die Verantwortung für den Zwischenfall, müssen dem Puck-Opfer Entschädigung zahlen.

Im Namen des Freezers-Managements legte die international agierende Anwaltskanzlei White & Case, Feddersen Berufung beim Hamburgischen Oberlandesgericht ein. Doch das OLG wies die Berufung als chancenlos zurück, entschied, dass der vom Puck getroffenen Frau sowohl Schmerzensgeld als auch Schadenersatz in noch zu bestimmender Höhe gezahlt werden muss. Das Urteil ist somit rechtskräftig. Für die Freezers bedeutet das ein enormes Risiko, solange weitere Zwischenfälle dieser Art nicht auszuschließen sind. Der Hamburger Rechtsanwalt Dr. Ingo W. Lill, der Diana B. vertritt: "Der Beschluss des OLG könnte weit reichende Folgen für die gesamte deutsche Eishockey-Liga haben."

Das Gericht stellte eindeutig fest, dass die Schutzvorrichtungen in der Color-Line-Arena nicht der betreffenden DIN-Norm genügen. Allerdings sei der Zuschauerschutz in anderen Stadien auch nicht besser. Wie in allen Stadien und Arenen hinter den Toren müssten auch seitlich Puck-Fangnetze angebracht werden.

Die Freezers argumentierten, dass die betreffende DIN-Norm 18036 einen "redaktionellen Fehler" enthalte, dass die komplette Norm ohnehin seit langem umstritten sei. Rechtsanwalt Dr. Lill hält dagegen: "Die Sache liegt auf der Hand: Es gibt eine Norm, und die wird schlicht und ergreifend nicht eingehalten, um den Zuschauern mehr Nervenkitzel zu bieten. Deshalb steht den Opfern Schmerzensgeld zu. Die Kühlschränke müssen sich jetzt warm anziehen."

Freezers-Sprecher Boris Capla sieht das anders: "Das ist ein ganz normaler Vorgang. Wir haben den Fall der jungen Frau an unsere Versicherung übergeben. Im Übrigen sind die Betreiber der Arena für die Konstruktionen zuständig. Wir spielen dort nur Eishockey." jel
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Hamburger Abendblatt vom 28.07.2004

Gericht: Eishockey-Bande zu niedrig
Color-Line-Arena: Nach Puck-Treffer klagte Hamburgerin gegen Freezers auf Schmerzensgeld.

Von Jan-Eric Lindner

Fantastische Stimmung, rasanter Sport, Action und Show: Die Heimspiele der Eishockeymannschaft Hamburg Freezers in der Color-Line-Arena sind ein absoluter Zuschauermagnet. Doch der Spaß ist nicht ungefährlich. Offenbar sind die Plexiglas-Banden, die Zuschauer vor den bis zu 150 km/h schnellen Pucks schützen sollen, zumindest an manchen Stellen zu niedrig. Das geht aus einem Urteil des Hamburger Landgerichtes hervor.

Eine junge Hamburgerin klagt gegen die Verantwortlichen der erfolgreichen Eishockey-Erstliga-Truppe, weil ihr im März ein von einem Spieler geschossener Puck den Kiefer zerschmettert hatte (das Abendblatt berichtete). Diana B. leidet immer noch an den Folgen, die der Gesichtstreffer beim Spiel der Freezers gegen Berlin am 13. März nach sich zog. Im ersten Drittel des Play-Off-Spiels ging die zweifache Mutter - sie saß auf der Spielfeld-Längsseite in der fünften Reihe auf Platz 13, Block U 17 - plötzlich zu Boden. Ein direkt geschossener Puck hatte ihr Kinn zertrümmert. Die folgenden Wochen verbrachte sie im UKE, monatelang konnte die hübsche 37-Jährige nur Brei essen. Die Schmerzen waren teilweise unerträglich. Titanplatten hielten den Kiefer zusammen, Zähne und ein Nerv wurden beschädigt, noch immer ist die Unterlippe taub, noch immer kann die Groß Borstelerin ihren Mund nicht schmerzfrei öffnen.

Als Diana B. erfuhr, dass sie nicht das erste Opfer eines Puck-Treffers in der Color-Line-Arena war, nahm sie sich einen Anwalt und klagte gegen die Freezers-Betreibergesellschaft auf Schmerzensgeld und Schadenersatz. Eine Zivilkammer des Landgerichtes nahm sich der Sache unter Aktenzeichen 310 O 167/03 an. Ein erstes Urteil zeigt: Die Freezers haben sich bei der Konzeption der Eisfläche und der Sicherheitsmaßnahmen augenscheinlich auf dünnes Eis begeben. Denn: Die Höhe der Plexiglas-Bande entspricht laut dem Urteil nicht der DIN-Norm 18036, die für derartige sicherheitsrelevante Bauteile genaue Maßstäbe vorgibt. Offensichtlich ist der Tribünenschutz zu niedrig. Der Richter in seinem (noch nicht rechtskräftigen) Urteil: "Die Verantwortlichen der Freezers (. . .) haben der Klägerin den entstandenen Schaden zu ersetzen, da nicht für einen ausreichenden Schutz der Klägerin vor einem in den Zuschauerraum fliegenden Puck gesorgt wurde." Die Veranstalter eines Eishockeyspieles hätten wissen müssen, dass dies auf Grund der Art des Spieles mit erheblichen Gefahren für die Zuschauer verbunden ist. Mithin hätten im vorliegenden Fall auch die Zuschauer auf der längsseitigen Tribüne durch Puck-Fangnetze geschützt werden müssen. Ob dabei die Freezers-Manager, die Hallenplaner oder Betreiber, die inzwischen ebenfalls in das Verfahren einbezogen wurden, die Fehlplanung zu verantworten hätten, sei im jetzigen Verfahrensstadium unerheblich. Die Prozessvertreter der Freezers überlegen offenbar, das Urteil anzufechten und eine höhere Instanz anzurufen. Manager Boris Capla kommentiert: "Zu der Sache sagen wir im Moment nichts."

Vor einer Woche bekam Capla selbst einen Puck ins Gesicht, brach sich den Augenbogen. Das allerdings war bei einem Spiel in Freiburg. Dort gibt es, ebenso wie in Hamburg und fast allen anderen deutschen Eishockey-Arenen, keine seitlichen Fangnetze. Auch die DIN-Norm für die Bandenhöhe wird offenbar in kaum einem Stadion eingehalten. Für Diana B. kein Trost: Eishockeyspiele sieht sie sich nur noch im Fernsehen an . . .



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(Weltschutzverband der kleinen grünen Männchen vor den großen Jimmy-Cola-Vernichtern)


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