Ok Holger, ich kann nur nach dem gehen, was ich auf dem Eis sehe und davon ausgehend sind Deine Vermutungen für mich einfach nicht nachvollziehbar, ehrlich gesagt hatte ich 'ne Weile überlegt, ob das ganze ironisch gemeint sein könnte.
Wenn Du Recht hättest, frage Ich mich übrigens warum Kammerer letztes Jahr gehen musste, denn der hat ja defensiv spielen lassen. Und was Leidborg angeht muss man doch ebenfalls einfach die objektive Tatsache sehen, dass seinerzeit nach einer ähnlich "grandiosen" Niederlagenserie mit der etwas defensiveren Spielweise erfolgreicher gespielt wurde. Und im Moment - was wohl auch jeder sehen kann - geht ja nunmal gar nichts und da sich ja offensichtlich personell nichts ändern wird ist es ja wohl einen Versuch wert die Spielweise etwas zu ändern und um es mal mit Zach zu sagen (sozusagen "the root of all evil"), wenn es cleveres und weniger cleveres Hockey gibt, dann ist unseres ja wohl saudämlich...Ich erkenne da überhaupt kein System und Mc Parland sagt ja selbst, dass er den Spielern bislang offensiv alle Freiheiten eingeräumt hat. Schon blöd, dass sie trotzdem vier Auswärtsspiele lang kein einziges Tor geschossen haben... Wahrscheinlich hat Abstreiter Greig, Corso, Drury und wie sie alle heißen hypnotisiert un seinen sinistren Plan durchzusetzen, oder was?
Und was Abstreiter betrifft, gehört er für mich defintiv zu den engagierteren und besseren Spielern und die individuellen Fehler, die sehr oft zu den Gegentoren und Niederlagen geführt haben, wurden ja wohl auch von anderen Spielern fabriziert. Komisch auch, dass die Spiele in denen Abstreiter (wg. World-Cup, bzw. dem Tod seiner Mutter) gefehlt hat, genauso beschissen bzw. teilweise noch schlechter waren. Ansonsten wird er in dem Interview halt gefragt, was seiner Meinung nach falsch läuft und er hat halt seine persönliche Meinung dazu gesagt, so what? Hätte er sagen sollen, es liegt daran, dass die generischen Torhüter immer so gut sind?Und was soll das mit den "technisch limitierten Spielern"? Jede Mannschaft die erfolgreich sein will, braucht eine gesunde Mischung aus verschiedenen Spielertypen, darüber brauchen wir doch wohl nicht im Ernst diskutieren? Selbst eine so talentierte Mannschaft wie Frankfurt, wäre letzes jahr nie und nimmer Meister geworden, ohne eine ganze Reihe technisch limitierter Spieler die die Drecksarbeit gemacht haben und nebenbei haben die in den Playoffs (vor allem auswärts) teilweise perfektes diszipliniertes Defensivhockey gespielt.Ich habe eher das Gefühl, dass wir zu viele Individualisten und zu viel Talent in der Mannschaft haben, um irgendeine funktionierende Mannschaftsstruktur hinzukriegen, aber das ist wieder 'ne andere Geschichte. Wenn unsere "Künstler" ja wenigstens ansatzweise erfolgreich spielen würden (sprich viele Tore machen würden), könnte Ich deine Argumetation ja noch ansatzweise nachvollziehen, aber so? Und wenn Dich +/- Statistiken im Moment nicht interessieren, können wir uns ja vielleicht darauf einigen, einfach mal alle anderen Statistiken auch zu vergessen. Ich bin dafür, dass wir mit der Tabelle anfangen, damit wäre uns doch allen geholfen, oder? Vielleicht könnten wir ja stattdessen Noten für technischen Wert und künstlerischen Ausdruck wie beim Eiskunstlauf einführen?
Seien wir doch mal ehrlich: Im Vorfeld dieser Saison schienen (endlich, endlich) die Wunschträume vieler Fans in Erfüllung zu gehen. Ein neuer Trainer, der offensives kreatives Hockey verspricht, reihenweise vermeintliche Topspieler, endlich wieder einen echten Torjäger, wow! Wir alle fanden das geil und sind ein bischen ins Träumen gekommen, ich genau wie jeder andere. Mittlerweile wissen wir das die Realität anders aussieht und für mich ist es eine objektiv sicht- und an den Resultaten ablesbare Tatsache, dass sowohl unser System nicht funktioniert, als auch unsere neuen pfeilschnellen, technisch versierten und hochtalentierten Spieler nicht die hohen Erwartungen erfüllen. Anstatt sich einzugestehen, dass wir uns da wahrscheinlich alle ein Stück weit geirrt haben, anzunehmen, dass diese armen ehrbaren Spieler in Wirklichkeit ein funktionierendes System spielen und Ihr Bestes gegeben haben um uns endlich von der Qual defensiven Eishockeys zu erlösen, aber am übermächtigen Abstreiter, der im Hintergrund die Fäden zieht, gescheitert sind, ist meiner Meinung nach eine dermaßen abtruse Verdrehung der sichtbaren Tatsachen, dass es fast schon an Paranoia (bitte nicht als persönlichen Angriff auffassen) grenzt.

So long,
Pronger