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"Die Zeit ist noch nicht reif"
KASSEL. Der Termin steht. Am 25. Juni findet die nächste Gesellschafterversammlung der Deutschen Eishockey-Liga statt, und frühestens dann wird eine Entscheidung über die Zukunft der Kassel Huskies fallen.Die hatten um einen früheren Termin gebeten, um entweder für die erste oder aber für die zweite Liga planen zu können. Gernot Tripcke, der Geschäftsführer der DEL, hätte kurzfristig eine außerordentliche Gesellschafterversammlung einberufen müssen, wenn mindestens drei DEL-Klubs das Begehren der Huskies unterstützt hätten, doch Mitstreiter gibt es nicht.
In diesem Zusammenhang wehrt sich Tripcke gegen den Vorwurf, nicht alle Klubs über das Kasseler Vorhaben informiert zu haben, nachdem Äußerungen von Thomas Eichin zu Missverständnissen geführt hatten. Doch inzwischen rudert der Geschäftsführer der Kölner Haie zurück und sagt: "Wir sind alle informiert worden, aber eine rechtliche Handhabe für eine Entscheidung vor dem 31. Mai gibt es nicht. So lange läuft nun mal das Lizenzierungsverfahren."
So sieht es auch Wolfgang Brück. "Das Lizenzierungsverfahren bis zum 31. Mai ist ein Fakt, der unumstößlich ist", sagt der Geschäftsführer der Iserlohn Roosters. Wie viele seiner Kollegen wünscht Brück den Huskies zwar den Verbleib in der DEL, doch mit dem Nachteil der Planungsunsicherheit müsse sich Kassel als sportlicher Absteiger schon abfinden.
"Wolfsburg hat bis zum 31. Mai die Aufgabe, die Verlängerung der Ausnahmegenehmigung wegen der ungeklärten Hallensituation zu erwirken. Hat der EHC keinen Erfolg, dann steht einem Verbleib Kassels in der Deutschen Eishockey-Liga nichts mehr im Wege", sagt Iserlohns Geschäftsführer.
Die Nachrichten aus Wolfsburg sind ein Hoffnungsschimmer für Kassel, denn in der VW-Stadt steht der erste Spatenstich für die geplante neue Eissporthalle immer noch aus. EHC-Geschäftsführer Karl Heinz Lorenz hofft zwar, dass noch in diesem Monat mit dem Bau begonnen wird, doch die für den Bau zuständige "Wolfsburg AG" dämpft die Erwartungen. "Noch ist ein Baubeginn nicht absehbar", sagt ein Pressesprecher.
Viel Verständnis für die verzwickte Situation der Huskies hat man in Düsseldorf, doch Elmar Schmellenkamp plädiert auch für den 25. Juni als Tag der Entscheidung. "Die Zeit ist noch nicht reif", sagt der Geschäftsführer der DEG Metro Stars. Schmellenkamp wird aber mit seinen Kollegen noch mal über Sinn und Unsinn der Abstiegsregelung diskutieren. "Ich halte die jetzige Situation für Schwachsinn", schimpft der Düsseldorfer.
Joe Gibbs fällt es schwer, die Positionen der Kontrahenten zu akzeptieren. Der Huskies-Manager erinnert in diesem Zusammenhang nochmal daran, dass es kaum möglich ist, erst Ende Juni mit den Planungen für die kommende Saison zu beginnen. "Es wird auch schwer, Sponsoren bei der Stange zu halten und das Intersse der Fans wach zu halten", sagt Gibbs und fragt: "Wie soll ich Spieler wie Joaquin Gage, Christian Laflamme, Sebastian Jones, Tobias Abstreiter und Manuel Klinge, die bei uns schon Verträge unterschrieben haben, so lange hinhalten?
08.04.2005 hna.de