Wir waren vorgstern bei Depeche Mode in Bremen und gestern bei Metallica in Berlin.
Zuerst mal zu Depeche Mode:
Ich wollte eigentlich unbdearft an die Sache ran gehen, schließlich sind die Stücke die ich kenne schon zwanzig Jahre alt und ich hatte keine Ahnung, was die heute so machen, jedenfalls nicht so richtig. So weit so gut mal ein vernünftiger Ansatz, bis einen Tag vor dem Konzert die komplette Set List incl. der ersten und zweiten Zugabe(!) per Mail an alle Kartenbesteller verschickt wird. Hielt ich für ne richtig blöde idee und meine Unbedarftheit oder sagen wir besser Objektivität war dahin. Sowas kann nur in die Hose gehen.
Das Konzert war richtig dröge, ich war kurz vorm einpennen, dann war es viel zu leise und stinkenlangweilig. Es hat sich also gelohnt. Die Hälfte vom Konzert kam so langweilige Schmusescheisse , das muss ich nicht live im Stadion haben. Die schaffen es nicht mal den Innenraum zu begeistern, neben uns so vierzigjährige Klappstühle die zum Biernippen dahin gekommen sind. Dann noch nen Unfall auf dem Zubringer vom Park&Ride und irgendwie waren wir dann drei Stunden nach dem Konzert immernoch nicht weg. Eklig. Was mir gefallen hat war das Weser Stadion. Für Konzerte echt nicht schlecht. Man kommt total locker rein und überhaupt keine Probleme mit Catering und Zeuch. Depeche Mode werde ich mir sicher nicht mehr geben. Ich bin da sehr enttäuscht und frage mich, was die am Ring wollten.
Aber der richtige Hammer kam gestern!!!
Metallica auf der Waldbühne in Berlin. Es hat zwar anfangs erst geschifft wie aus Eimern und kalt war es noch dazu, aber die Jungs haben mal richtig Gas gegeben. Die Waldbühne macht ne richtig gute Akustik, das war ähnlich wie in der Wuhlheide vor drei Jahren, und sie haben sich rangetraut ohne Vorgruppe. Finde ich auch sehr geil, muss man sich nicht irgendwelches eklige Gedudel anhören, was man eh nicht hören will. Ausserdem brauchen die auch nicht viel um die Massen zu bewegen. Als Intro die Friedhofsszene von Zwei Glorreiche Halunken (wie vor 3 Jahren auch) und dann die ganzen Klopper wie Fuel, Battery usw. Da es ja diesmal kein neues Album gab, war irgendwie abzusehen das viel altes Zeug läuft. Lief dann auch, zum 20. Geburtstag vom Master of Puppets Album haben sie das ganze Album gespielt. Richtig heiss dann auch immer die Zwischenfragen an das Publikum "Was ist der nächste Track auf dem Album?" "Seid ihr Euch da auch sicher?" Nach dem MoP Album liefen dann in der ersten Zugabe Nothing Else Matters und One (wieder mit richtig starkem Feuerwerk und Kanonenschlägen), in der zweiten Zugabe Seek&Destroy und Enter Sandman. Insgesamt haben die fast 2 1/2 Stunden gespielt und es war richtig großes Kino. Zuerst dachte ich es wäre zu leise, das müssen die dann noch nachgeregelt haben, mir fiepen heute noch die Ohren. Also war es gut. Kann ich jedem nur empfehlen. Wem Metallica von den Alben her gut gefällt, der muss zu nem Konzert. Da legen die nochmal richtig ne Schippe drauf und verausgaben sich, ganz anders als bei Depeche Mode.
SVEN VALENTI - Schlittschuhgott!!! (Aber erst hinter Alex Wedl!)
Ja nee, nee ja. Also ein paar gute Stücke warne ja dabei. Ich persönlich favorisiere ja "Barrel of the gun" aber sowas wird ja heute nicht mehr gespielt. Da laufen dann eben die Langeweiler. SVEN VALENTI - Schlittschuhgott!!! (Aber erst hinter Alex Wedl!)
ich melde mich jetzt erfolgreich vom hurricane 2006 zurück. nachdem ich mich endlich wieder an gewisse hygienische standarts gewöhnt habe und auch meinen sonntag-nächtlichen sieg über den wettergott verarbeitet habe kommt hier bald eine kurze zusammenfassung aller musikalischen highlights und reinfälle.
nebenbei läuft grad noch 'poor boy' von den bates, zum gedenken an zimbl, der ja letzte woche verstorben ist.
haha, noch einer, der es überlebt hat... Mein persönliches Highlight (Muse) ist ja am Sonntag Baden gegangen(und wir hatten so gute Plätze...), ansonsten Top: The Hives, Mando Diao, und (für mich erstaunlicherweise): Apocalyptica!
Ansonsten läuft hier ständig: Placebo/Infra-Red!!!
Ich wär ja beinahe auf dem Southside gelandet... Aber da mir die Karten dann noch vor der Nase verkauft wurden - Pech gehabt. Nächstes Jahr kümmer ich mich früher drum Das Wetter beim Southside muss ja noch mieser als beim Hurricane gewesen sein, aber zumindest schien es keine Absagen gegeben zu haben...
@huskiesfan: Ich denke nicht, dass das Wetter beim southside mieser war Vielleicht hat es während des Festivals mal geschüttet, aber der southside Campingplatz war NICHT in den Prosieben Nachrichten
Das Festival hat für mich schon am Donnerstag Abend bei einer sehr sommerlichen Temperatur begonnen. Gediegen das Zelt aufgebaut, erste Schoppen zur Einstimmung, Erkundung des Geländes und WARTEN...
Freitag ging es dann mit einem heißen Sommertag weiter. Den Tag mit Grillen und Bier um die Ohren geschlagen um dann mit Ben Harper ins Hurricane 2006 zu starten. Den Mann kannte ich vorher überhaupt nicht, aber er wurde mir als "schwarzer Jack Johnson" beschrieben. Das passte dann auch irgendwie (abgesehen von den sensationellen Gitarren Soli ). Danach ging es mit Seeed weiter. Nicht meine Musik, aber die Leute haben sie dann schon ganz gut in Bewegung bekommen. Live absolut zu empfehlen. Nach Seeed stand dann schon das "Schlüsselspiel" des ersten Abends an: Fettes Brot! Wenn für mich HipHop in Frage kommt, dann von den Broten. Nachdem ihnen ja ein erstklassiger Ruf als Liveband vorrauseilt und ich es nie zu einem Konzertbesuch geschafft hab, war ich absolut HEISS! Und die Brote werden den Erwartungen gerecht! Eine (besonders für HipHop Künstler) wahnsinns Show mit einer kompletten Ska-Band im Rücken! Besonders ältere Nummern wie "Jein", "Schwule Mädchen" oder "The Grosser" haben gezogen wie Sau! Highlight auch die nach eigenen Aussagen einzige Coverversion des Auftritts: "Was Morgen in der Zeitung steht" von d.o.c.h. Das Lied geht ja schon aus der Konserve ganz gut nach vorn, live haben es die drei allerdings gleich doppelt so schnell hingelegt und in der breiten Masse endwickelte sich etwas was ich auf einem Hip-Hop Konzert nie erwartet hätte: POGO! Auffällig war, das kaum ein Stück in der Studioversion gespielt wurde. "Lauterbach" war zum Beispiel mit "Killing in the Name of" von Rage Against the Machine hinterlegt und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen kam im Finale "Nordisch by Nature" gleich in vier Versionen. (Sailing von Rod Stewart, Macarena (ohne worte!!! ), Don't Worry, Be Happy von Bobby McFerrin und als Finale "I like to move it"). Danach stand noch ein wenig Tomte an, die zwar ganz nett waren, aber unter den Fettes Brot Eindrücken wohl völlig untergingen.
Der folgende Samstag war ein sehr heißer, sommerlicher Samstag. Um kurz nach Zwölf wurde der Kampf aufgegeben und der Biervorrat seiner langsamen aber stetigen Erwärmung preisgegeben. Knallt ja auch besser! Die Kooks waren dann meine erste Band dieses Tages. Kein besonderes Konzert, einfach schöne Musik. ...Alkohol. Alkohol. Nudeln. Alokohol. Nach dieser Zwangspause hab ich mir die Raconteurs angetan, die meine persönliche Enttäuschung wurden. Deren Musik in allen Ehren, aber das war nix. Das Set gelangweilt heruntergespielt die Strokes und Adam Green haben den Unterhaltungsfaktor ihrer durchschnittlichen Shows wenigstens noch durch ihren Rauschzustand angehoben, aber die Raconteurs waren nur lahm.
Als wir uns daraufhin zwecks Fussball-Übertragung auf den Weg zum Campingplatz machen wollten blieben wir gleich an der Blue-Stage hängen, wo das Spiel schon auf der Leinwand lief. Gut, nix bei gedacht und ein wenig geschaut. Zu Nada Surf um 17:30 wird man das Feld wohl freigeben. Also frühzeitig weiter zur "offiziellen" Leinwand um festzustellen, dass NICHTS mehr geht . Fans am Einlass, Fans zwischen Zelten, Fans auf den Toiletten... kompletter Stillstand. Daher schnell zurück aufs Festival Gelände, wo ja genug Platz zum schauen war. Problem: Das Gelände, das man vor 10 Minuten spärlich besucht verlassen hat, hat sich nun freundlicherweise mit ca 20.000 Menschen gefüllt und ich konnte gottseidank einen Flecken Erde vor der Becksbude ergattern (STRIKE! ). Scheiß Fanatismus. Hard-Fi haben auf der folglicherweise auf der kaum mehr zugänglichen Bühne vor 300 Leuten gespielt und Nada Surf mussten sich herablassen als Halbzeit-Act 15 Minuten lang aufzutreten.
Mando Diao habe ich dank der Tatsache erst wieder um 19:00 zu meinem Zelt zu können illusterweise verpasst und es gerade noch rechtzeitig zu den Hives geschafft. Die alten Poser haben dafür aber mal richig die Sau rausgelassen. Bei den folgenden Strokes war mir einfach zu schnell langweilig. Gut, die Band war auch ähnlich voll wie Adam Green, den ich ein paar Minuten auf der Bühne rumschwanken sehen hab und der sein Konzert angeblich sogar abgebrochen hat, weil er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Der Fuchs.
Am erbärmlich heißen Sonntag hat es uns schon um 8 Uhr aus den Zelten getrieben. Grundgütiger. 8 Stunden mit Grillerei und Alkohol totschlagen. Dann gerade rechtzeitig aufs Gelädne zu den Mad Caddies und man hatte Erbarmen in Form von Wasserwerfern. Danach konnte man sich endlich wieder frei bewegen, auch wenn sich die Feuchtigkeit am Körper und der beim Pogen aufgewirbelte Staub gut verstanden ("Braun ist das neue Weiß!"). Aber die Mad Caddies waren das geilste was ich je live gesehen hab. Eine Stunde Vollgas und tausende Menschen im Ausnahmezustand. Als perfekter Anschluss dann Lagwagon die das Konzert nutzten um ihre gesamten Deutschkenntnisse zum besten zu geben ("Mein Eichhörnchen hat den größten Schwanz in Deutschlääänd", "Mein Auto ist schrott" und "Ich mache Liebe mit mein Hund"). Auch Lagwagon hielten die Ehre der kalifornischen Punkbands hoch und spielten einen der unterhaltsamsten Auftritte des Festivals. Ausserdem bot kein anderes Konzerts eine derartige Dichte an pogo-tauglichen Songs (Mr. Coffee, Violins, May 16, Sleep, Brown Eyed Girl... ). Exzellent!
Danach hieß es nur noch auf die Helden warten. Zu den Cardigans hab ich mich dann mit ein paar gediegenen Becks ("Becks is German for beer!" ) in die Sonne gepackt und danach noch Bruchstücke von Live mitbekommen. Keine Ahnung woran das lag. Wir Sind Helden haben dann sehr zurückhaltend begonnen um sich dann nach und nach zu steigern. Generell bin ich ja kein großer Fan, aber live machen die schon Spaß. Ich hab zwar das Gefühl, dass die Stimmung "im kleinen Kreis" besser ist, als vor großen Menschenmengen, aber wenn man eh auf 'nem Festival ist, sollte man die unbedingt mitnehmen.
Während des Konzertes wurden dann die Videowände heruntergelassen und ich hab mich ernsthaft gewundert warum man schon abbaut, obwohl Muse noch spielen sollen. Eine Stunde später wurden selbst dem Laien die Sicherheitsargumente bewusst. Wir haben es gerade noch ins Zelt geschafft, als die Hölle losbrach. Blitze im Sekundentakt und ein Zelt was nur durch Körpergewicht am Boden gehalten wurde. Der Wasserstand wurde einem allerdings erst bewusst, als man Dellen in den Zeltboden drücken konnte und sich die ersten Nachbarn zu Spontan-Gesängen wie "Berlin, Berlin, wir schwimmen nach Berlin" zusammentaten. Nachdem wir 1 1/2 Stunden versucht haben das Zelt trocken zu halten gaben wir auf, sicherten unser Schuhwerk mit Müllsäcken und zogen durchs knöcheltiefe Wasser davon ("Ich bin Bademeister, es wird nicht ins Becken gesprungen!", "Du hast die Füße nass, du hast die Füße nass..."). Zum Glück war meine Batterie leer und wir konnten "gemütlich" im Wagen sitzen während wir den Leuten zuschauten, die sich mit ihren Autos reihenweise von Landwirten aus dem Matsch ziehen lassen mussten. Ein schöner Abschluss.
Also gerade der letzte Absatz ist ja mal das, was echte Festivals ausmacht. Zmindest macht Dein Bericht mal wieder Laune auf so Kram.
In Antwort auf:Wir haben es gerade noch ins Zelt geschafft, als die Hölle losbrach. Blitze im Sekundentakt und ein Zelt was nur durch Körpergewicht am Boden gehalten wurde. Der Wasserstand wurde einem allerdings erst bewusst, als man Dellen in den Zeltboden drücken konnte und sich die ersten Nachbarn zu Spontan-Gesängen wie "Berlin, Berlin, wir schwimmen nach Berlin" zusammentaten. Nachdem wir 1 1/2 Stunden versucht haben das Zelt trocken zu halten gaben wir auf, sicherten unser Schuhwerk mit Müllsäcken und zogen durchs knöcheltiefe Wasser davon ("Ich bin Bademeister, es wird nicht ins Becken gesprungen!", "Du hast die Füße nass, du hast die Füße nass..."). Zum Glück war meine Batterie leer und wir konnten "gemütlich" im Wagen sitzen während wir den Leuten zuschauten, die sich mit ihren Autos reihenweise von Landwirten aus dem Matsch ziehen lassen mussten. Ein schöner Abschluss.
SVEN VALENTI - Schlittschuhgott!!! (Aber erst hinter Alex Wedl!)
Nada Surf - Treading Water Nada Surf - Happy Kid Nada Surf - Blizzard of '77
und um meine Psyche täglich zum Feierabend wieder aufzumöbeln laufen bei mir im Auto die Mad Caddies rauf und runner: "The next song is an old one... it's kinda dumb, but it's a good time: MONKEYS!"
Das kann ich nebenbei auch noch jedem ans Herz legen, der wissen möchte, wie weit man live mit Ska-Punk und Dixieland gehen kann: Mad Caddies - Songs in the Key of Eh (live in Toronto).
Dann will ich mal wieder eine andere Richtung einschlagen. Habe mal wieder meine "alten" Platten von der Steve Miller Band, Manfred Mann und Reo Speedwagon, rausgeholt. Immer hörenswert und super Titel.
Harri
***"Es steckt so tief in mir drin-dass ich ein Husky bin!*** ***Alles ist neu, alles wird gut, wir rocken, und mischen die 2.Liga auf!***
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, ansonsten Top: The Hives, Mando Diao, und (für mich erstaunlicherweise): Apocalyptica!
